Rezension
Say Anything
...Is A Real Boy
Highlights: Alive With The Glory Of Love // I Want To Know Your Plans // Admit It!!!
Genre: Emo // Punk-Rock // Power-Pop
Sounds Like: Jimmy Eat World // They Might Be Giants // The Wrens // Weezer
VÖ: 26.05.2006
Ganz egal wie lustig das Intro und gar das Cover dieser kleinen "Rock Oper" seien mögen, wirklich lustig ist und soll "...Is A Real Boy" gar nicht sein. In 13 teilweise wirklich pfiffig gemachten Stücken wird die Geschichte einer Band aus L.A. namens "Say Anything" erzählt, deren Frontmann Max Bemis an Depressionen und starken Ängsten leidet und eines Nachts mit einem mysteriösen Fluch belegt wird. Seht ihr, nicht wirklich lustig. Klingt auch noch ziemlich realitätsbezogen. Nach dem ganzen "Reality-TV"-Mist mal eine schöne "Reality-CD"? Erfüllt sich der von jedem Musikverrückten heimlich geträumte Traum?
Wäre da nicht dieser Fluch, auf jeden Fall. Obwohl man "Say Anything" ganz klar zugestehen muss, dass Songs, wie "Alive With The Glory Of Love", einfach verflucht rocken oder auch, dass, wie im direkt folgenden "Yellow Cat (Slash) Red Cat", manchmal verflucht gegroovt wird: Again, I watch my cousin Greg watch MTV inside his home. He makes fun of the Hip-Hop videos from the couch he rides alone. Szenen aus dem Leben gegriffen. Und wie ist das Leben? Lustig, wie der Ast auf der CD-Hülle? Wie das Cover und trotzdem nicht lustig? Schwer zu sagen, aber "Say Anything" probieren es. So wird in den nächsten Liedern ziemlich alles, was das Genre hergibt, geboten: Tempo- und prompte Stimmungswechsel, Weezer-Gitarren... langweilig wird es nie.
Um das oben genannte Genre "Emo" endgültig zu untermauern, komme ich am besten auf die wirklich sehr emotionale Ballade "I Want To Know Your Plans" zu sprechen: I want to know your plans and how involved in them I am. When I go to sleep for good will I be forgiven? And If you want roses you can go buy a bouquet. If that just won't cut it, well what can I say? In ihrer "Direktheit" erinnert sie stark an das grandiose "Hear You Me?" der Genre-Kollegen von "Jimmy Eat World" - einndeutig ein Kompliment. Aber, wie sich das gehört, haben sich "Say Anything" den allerbesten Song "Admit It!!!" für den Schluss aufgehoben. In über sechs Minuten wird nochmal so ziemlich alles aus den Instrumenten, und vor allem aus den "Entertainfähigkeiten" des Max Bemis rausgeholt, denn, wenn er in bester "Mike-Skinner-Manier", You know nothing about art or sex, that you couldn't read in any trendy New York underground fashion magazine zum Besten gibt und aus dem Background ein verflucht ehrliches Bullshit! ertönt, weiß man zum Einen, dass das böse Wort auch von guten Musikern verwendet werden kann und zum Anderen, dass hier ein potentieller Song des Jahres geschrieben wurde.
Abschließend sollte noch auf die in Deutschland zum Verkaufsstart beiliegende Bonus-EP "...Was A Real Boy" aufmerksam gemacht werden. Auch wenn die sieben Songs qualitativ nicht an das Album heranreichen, sind sie alles andere als mies. Don't you come near me. (I'm a psycho. Whoa!), Don't come close to me. (I'm a psycho. Whoa! ) ist eines der Zitate, die auf einer Internetseite ohne Altersbegrenzung zitiert werden können. Genau wie das Cover sind die Texte nämlich nicht für jeden etwas. Am besten selber CD kaufen, aufmerksam zuhören und notfalls, wenn es gar nicht mehr anders geht, eine MTV-Diskussionsrunde einberufen.
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