Rezension
Ryan Adams
Ryan Adams
Highlights: Kim // My Wrecking Ball // Am I Safe // Shadows
Genre: Singer-Songwriter
Sounds Like: Neil Young // Tom Waits // Bruce Springsteen
VÖ: 05.09.2014
Es war einmal vor vielen Jahren ein kleiner, heranwachsender Teenager mit langen Haaren und einer Vorliebe für Rockmusik, der zufälligerweise das Debüt „Heartbreaker“ des amerikanischen Singer-Songwriters Ryan Adams in seine Finger bekam – ein Ereignis, welches seine weitere musikalische Entwicklung beeinflussen sollte. Denn während Adams damals versuchte, mit dem Album eine gescheiterte Beziehung zu verarbeiten, entfachten die Songs bei diesem Jüngling eine bis heute nicht endende Liebe zu den sanfteren Melodien und Tönen und vor allem zur Musik des früheren Whiskeytown-Frontmanns.
Seit damals sind fast 15 Jahre vergangen und in der Zwischenzeit wurde die außerordentliche Begeisterung des inzwischen Erwachsenen für Adams’ Musik aufgrund einiger eher enttäuschenden Releases stark auf die Probe gestellt, bis sie jetzt jedoch wieder durch das neue, selbstbetitelte 14. Album neu entfacht wurde.
Nach Adams’ eher rastloser Vergangenheit (13 Alben in elf Jahren) hat die für ihn lange Pause von drei Jahren, in der er unter anderem mithilfe einer Hypnose- und Marihuana-Therapie sein Ménière-Syndrom behandeln ließ, mehr als gut getan.
Ryan Adams kann es also doch noch. Statt sich nun erneut wieder oberflächlichem Country-Gedudel („Ashes And Fire“) oder sogar Metal („Orion“) hinzugeben, besinnt sich Adams auf seinem neuen Album endlich wieder auf seine alten Qualitäten: großartiges Songwriting und ruhige, klassische Rockmelodien in düsterer, melancholischer Atmosphäre. Zwar wird Adams dieses Mal neben Schauspieler Johnny Depp, der bei zwei Songs („Kim“, „Feels Like Fire“) das Gitarrenspiel übernahm, auch von Benmont Trench (Piano, Orgel) sowie von Norah Jones und Ehefrau Mandy Moore, die bei den Stücken „Trouble“ und „Am I Safe“ im Background zu hören ist, unterstützt, doch eigentlich hätte Adams diesen Support gar nicht nötig. Denn der ehemalige Cardinals-Frontmann präsentiert sich auf den insgesamt elf Songs des Albums so dermaßen ausgeruht und unaufgeregt, dass es eine wahre Wonne ist, ihn endlich wieder musizieren zu hören.
Das Warten und die Treue haben sich also gelohnt. Nicht nur der mittlerweile erwachsen gewordene Ryan-Adams-Liebhaber wurde dank diesem Release wieder versöhnt mit dem Jungen aus North Carolina, sondern mit ihm auch all diejenigen, die sich nach den eher mäßigen Alben der letzten Jahre wieder nach den sanfteren Melodien und Tönen seiner ersten Alben sehnten.
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