Rezension

Run River North

Run River North


Highlights: Lying Beast // In The Water // Somewhere
Genre: Folk-Pop // Indiepop // Singer-/Songwriter
Sounds Like: The Lumineers // The Head And The Heart // The Beautiful South

VÖ: 02.05.2014

Man möchte meinen, dass sämtliche Mitglieder der Band „Run River North“ Sehnsucht und Identitätssuche für sich gepachtet haben: Sie alle kommen aus Familien, die ihren Ursprung in Asien haben und als Immigranten in die Staaten zogen. Diesen Umstand thematisieren die Jungs und Mädels um Alex Hwang gerne in Interviews und natürlich auf ihrem selbstbetitelten Debüt. Gleich der Opener „Monsters Calling Home“ darf als kleine Hymne auf die Rastlosigkeit gewertet werden. Gleichzeitig wird mit besagtem Song ein Teaser geliefert, der darauf einstimmt, was auf dem Album zu erwarten ist: kleine Popmelodien, die mit Folk, eindringlichen Streichern und mehrstimmigen Gesängen des Frontmanns und von Keyboarderin Sally Kang angereichert sind. Hin und wieder stampft sich dabei die Rhythmussektion in den Vordergrund, „Aaahhh“s und „Uuuhh“s schaffen ganz einfach Atmosphäre und Weisheiten wie „I've got my life to live and I'm here to take what's mine“ („Growing Up“) runden das Ganze ab.

Hierbei wird auf Abwechslungsreichtum geachtet. So erscheint „Fight To Keep“ mit viel Drive und Unternehmungslust, „Somewhere“ klingt nach Fernweh und „Banner“ bildet den pompösen Abschluss dieser Platte.

Folk mit Streichern, mittelmäßig-markantem Männer- und blassem Frauengesang, einfachem Rhythmus und glattem Pop-Profil kommt einem seit The Lumineers mehr als bekannt vor und das ist vermutlich auch der Grund, warum „Run River North“ stets vorhersehbar wirkt. Zwar wird behauptet, dass die Band wenig für glattpolierten Pop übrig habe, allerdings nimmt man ihr dies spätestens bei „Beetle“ nicht mehr ab – einem Stück, der die Radiotauglichkeit jedes Beautiful-South-Songs hat. Dies sind nur Feststellungen, die dem Album in seiner sympathischen Einfachheit jedoch keinen Abbruch tun. Im Gegenteil: Wer The Lumineers mag und noch ein paar Tracks für die frühsommerliche Folk-Pop-Playlist braucht, dem sei dieses Album wärmstens empfohlen.

Silvia Silko

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