Rezension
Royal Headache
High
Highlights: Another World // Carolina // Garbage
Genre: Garage-Punk
Sounds Like: Eddy Current Supression Ring // Bed Wettin' Bad Boys // Twerps
VÖ: 21.08.2015
Es ist ein Jammer. Royal Headache aus Down Under bringen die wohl euphorisierendste Platte des Jahres raus und dann wird man wohl niemals in den Genuss kommen, dieses Album live zu hören. Denn Sänger Shogun hat schon vor über einem Jahr klar gemacht, dass er nicht mehr Teil der Band ist und diese sowieso „done“ sei. Die Songs für „High“ waren trotzdem fertig und wurden schlussendlich doch noch veröffentlicht. Sogar einige Gigs in Australien und in den USA hat die Band inklusive Shogun folgen lassen. Besteht etwa Grund zur Hoffnung, dass die Jungs sich noch mal zusammenraufen?
Es wäre wirklich zu wünschen, denn ein so unverschämt gutes Gespür für geile Hooklines haben nur ganz wenige Gitarrenbands. Jeder Song auf „High“ ist ein Hit. Dabei ist es egal, ob Royal Headache Midtempo-Hymnen wie „Carolina“ raushauen, die auch The Replacements sofort abnicken würden oder in bester Buzzcocks-Manier alles wegfräsen. Gerade Nummern wie „Another World“ oder „Garbage“ (der beste Gitarren-Song 2015) sind endlich mal wieder richtige Riff-Maschinen, die das Prädikat "Rock'n'Roll" auch tatsächlich verdient haben.
Was nach zehn Songs in nur 28 Minuten allerdings ebenso überdeutlich wird: Die Band kann ohne Sänger Shogun tatsächlich nicht weiterexistieren. Der charismatische Frontmann bringt eine Stimme mit, die für derart Musik einfach wie geschaffen ist. Sein kratziges Timbre verleiht dem Sound von Royal Headache das berühmte gewisse Etwas. Darüber hinaus schimmert immer wieder eine gehörige Portion Soul durch, was vielen anderen Garagen-Bands einfach abgeht.
„High“ ist ein Album, bei dem man wahlweise einfach nur im positiven Sinne ausrasten möchte oder seinen Liebsten bierselig einen weiteren Heiratsantrag macht. Wer Trübsal blasen möchte, ist hier definitiv an der falschen Adresse. Es sei denn, es geht um das Ende dieser fantastischen Band.
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