Manchmal meint es das Musikgeschäft eben leider nicht allzu gut mit gewissen Bands, und man weiß gar nicht so wirklich, warum. Da veröffentlichen Rogue Wave 2005 mit "Descended Like Vultures" auf Sub Pop das vielleicht beste geheim gebliebene Indierock-Album einer Dekade, locker auf einer Ebene mit Nada Surf oder Death Cab For Cutie; diese werden erfolgreicher und erfolgreicher und Rogue Wave? Nicht. Die bleiben immer ein geheimer Geheimtipp, vor allen Dingen in Europa, in das die Band aus der Bay Area sich eigentlich fast gar nicht wagt. Manche Bands bekommen eben leider nicht den Lohn für gute Musik, und das obwohl sie im Falle Rogue Waves sogar von den Kritikern gelobt werden und wie all die anderen Indie-Rock-Bands auch in US-Fernsehserien rauf und runter gedüdelt werden.

Doch Rogue Wave hören nicht auf. "Nightingale Floors" ist nun schon das fünfte Studioalbum der Band um Zach Rogue, die seitdem einige Besetzungswechsel hinter sich hat. Man müsste lobend sagen, dass Rogue Wave immer weiter machen als Band, doch das große Manko ist leider, dass sie es mit genau dem gleichen Indierock tun. Klar sind "College", ein bezeichnender Titel übrigens, oder "Used To It" schöne Songs, in dieser Form aber mittlerweile schon zigfach dagewesen. Wenn nicht von der Band selbst in besserer Form, dann, eben, von Death Cab For Cutie, Nada Surf oder wie sie alle heißen und sich mitunter schon längst weiterentwickelt haben. Wären Rogue Wave nicht immer so gewesen, dann könnte man sie als Revivalband des Indierock der ersten fünf 2000er feiern, dafür ist es ja nun fast schon spät genug. Aber so ist "Nightingale Floors" ein weiteres ganz nettes Indierock-Album, das eher zu den Klassikern als zum nochmaligen Hören verleitet. Schade eigentlich, die Band hätte einen anderen Weg verdient gehabt.

Daniel Waldhuber

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