Rezension

Red Fang

Only Ghosts


Highlights: Flies // Shadows
Genre: Sludge // Stoner Rock // Metal
Sounds Like: Queens Of The Stone Age // Mastodon

VÖ: 14.10.2016

Auf Red Fang ist Verlass: Seit 2009 liefern die Sludge-Rocker aus Portland, Oregon, zuverlässig hohe Qualität – da macht auch das vierte Studioalbum „Only Ghosts“ keine Ausnahme. Was nicht heißt, dass seit „Whales And Leeches“ von 2013 keine Weiterentwicklung mehr stattgefunden hätte.

Tatsächlich markiert „Only Ghosts“ zumindest in produktionstechnischer Sicht einen kleinen Meilenstein in der Red-Fang-Diskografie: Als Produzent legte Ross Robinson (Korn, Slipknot) Hand an, Joe Barresi (QOTSA, Melvins, Tool) mischte das Album ab. Das Ergebnis ist ein etwas weniger metallischer, mehr Rock-orientierter Sound, der dem zwar drückend-schweren, aber unverkennbar Pop-affinen Songwriting bestens zu Gesicht steht.

Der Opener „Flies“ bringt Red Fang 2016 gleich zu Anfang auf den Punkt: Das knurrige Hauptriff haut nach wenigen Takten in unerwartete melodische Höhen ab, die Strophen prägt heiseres Shouting auf krummen Taktstrukturen, der Refrain setzt sich dafür direkt im Ohr fest. Ihren immer schon vorhandenen Hang zum Pathos leben Red Fang hier in einem choralen Mittelteil aus, später zelebrieren sie ihn mit „The Deep“ nochmal auf Songlänge.

„Cut It Short“ klingt mit seiner Kombination aus abgehacktem Riff und epischem Chorus mit Schrei-Beteiligung wie die perfekte Schnittmenge aus Queens Of The Stone Age und Mastodon, was generell auch keine unpassende Umschreibung für „Only Ghosts“ als Ganzes ist. Vermutlich werden sich Teile der Fangemeinde daran stören, dass das neue Album sogar noch mehr Wert auf Eingängigkeit legt als die Vorgänger. Andererseits war eigentlich schon die Standard-Einstiegskarte ins Red-Fang-Universum – der Klassiker „Prehistoric Dog“ mit seinem kultigen Video – ein ziemlicher Ohrwurm.

Passenderweise haben Red Fang die Grundidee dieses Clips (Nerds und Bier) für ein Video zum neuen Track „Shadows“ gleich nochmal recycelt. Was vor sieben Jahren gut war, muss heute ja nicht schlecht sein. Wenn man sich den grollend-verzerrten Bass des Tracks und die gewitzt gesetzten Riffs so anhört, fällt es nicht schwer, dem auch auf musikalischer Ebene absolut zuzustimmen.

David Albus

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