Rezension

Real Friends

Maybe This Place Is The Same And We're Just Changing


Highlights: I Don't Love You Anymore // Loose Ends // Spread Me All Over Illinois
Genre: Poppunk
Sounds Like: The Ataris // Taking Back Sunday // Saves The Day

VÖ: 25.07.2014

Maybe this place is the same and we're still changing. Eigentlich ein schöner Gedanke, ein einsichtiger, ein selbstkritischer. Manchmal ist es aber eben doch genau andersherum: Man selber bleibt, wie man ist, und alles herum ändert sich. So ähnlich kann man an das Debütalbum von Real Friends herangehen – und dann wird in etwa klar, wo deren Problem liegt.

Denn Real Friends sind in gewisser Hinsicht verkörperte Nostalgie – eine bandgewordene Erinnerung an die 90er und 2000er Jahre, als der Soundtrack des Sommers noch kein Chillwave, sondern Poppunk war und man mit den Ataris und Jimmy Eat World seiner Schönwettermelancholie frönte. Das Problem nur: Diese Zeiten sind um, und in unsere Zeit passen Real Friends dadurch nicht mehr so wirklich.

OK, wäre „Maybe This Place Is The Same And We're Just Changing“ in seiner Gesamtheit so gut, wie das ebenso knackige wie knackig betitelte „I Don't Love You Anymore“ noch verspricht, hätte das Ganze vielleicht noch anders ausgesehen – aber dazu fehlt zu vielen Songs noch der gewisse Riecher für Melodien, die hängenbleiben, und Frontmann Dan Lambton der letzte Sinn dafür, wann Gesang und wann Geschrei besser zur Dramaturgie der Musik passen. Aber nach einem Debütalbum hat sich ja so manche Band noch prächtig entwickelt – und wenn man dem Titel glauben darf, werden ja auch Real Friends bestimmt nicht still stehen bleiben.

Jan Martens

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