Rezension
Ramona Falls
Intuit
Highlights: Meletric // Russia // Going Once, Going Twice // Bellyfulla
Genre: Indiepop
Sounds Like: Dear Reader // Sam Kills Two
VÖ: 21.08.2009
Ramona Falls ist das neue Projekt von Brent Knopf. Brent Knopf? Da war doch was. Richtig, er hat von nicht all zu langer Zeit das Album „Replace Why With Funny“ mit unseren neuen Lieblingen von Dear Reader produziert. Deren Frontfrau Cherilyn MacNeil hatte Brent als Teil ihrer Lieblingsband Menomena einfach mal auf Verdacht bei MySpace angeschrieben und gefragt, ob er nicht nach Südafrika kommen möchte, um ihnen bei den Aufnahmen zu helfen. Kurz danach kam die Zusage. Ganz schön spontan, wobei bestimmt auch das ständige Verschieben des Releases des neuen Albums seiner Band Menomena dafür gesorgt hat, dass die nötige Zeit vorhanden war. Mit dem Soloalbum unter dem Namen Ramona Falls erhöht sich nicht gerade die Hoffnung, dass bei Menomena in nächster Zeit viel passiert. Der Ärger darüber sollte aber auch bei dem härtesten Fan nach einem Durchlauf von „Intuit“ verflogen sein.
Die Arbeit mit Dear Reader scheint ein wenig auf Knopf abgefärbt zu haben. “Intuit“ ist ziemlich weit weg von Menomena und klingt eher wie die düstere Schwester von „Replace Why With Funny“. Düster ist hier absolut positiv gemeint, „Intuit“ berührt durch seine sehr melancholische Art, bei der die Traurigkeit aber nie droht, sich in Depressionen zu steigern. Die Songs bauen sich in sehr vielen Schichten auf und sind trotzdem ziemlich eingängig, was mal wieder dafür sorgt, dass die Bezeichnung "Pop" hier missverstanden werden könnte. Aber Pop ist ja nicht nur der langweilige Brei, der auf so vielen Radiosendern rauf und runter gespielt wird, Pop kann auch etwas Berührendes, Großartiges sein, wie auch hier bei diesen Songs, die von Durchgang zu Durchgang wachsen.
Bei Menomena ist Knopf meistens am Piano zu finden, und natürlich gibt es auch hier viele Songs mit wunderschönen Pianopassagen. Noch häufiger kommt die Akustikgitarre zum Einsatz, die mit einem gezupften Riff das ruhige Fahrwasser für gefühlvolle Songs vorgibt. Gerade im Abschluss des Albums mit „The Darkest Day“, „Bellyfulla“ und „Diamond Shovel“ geht dieses Schema richtig unter die Haut. Bei der Kombination aus Piano und Gitarre ist das auch nicht weniger der Fall, der Opener „Meletric“ zeigt das wunderbar. Nach diesem Song ist man direkt der richtigen Stimmung verfallen, die einem bis zum Ende des Albums tragen wird. Stark sind auch die Spielereien mit anderen Instrumenten. Wenn die Violine in „Russia“ richtig in den Song einsteigt, ist es unmöglich, sich davon nicht berühren zu lassen.
Mit vielen Gastmusikern hat sich Brent Knopf einen weiteren schönen, kleinen Kosmos erschaffen, in dem er seine Kreativität voll entfalten kann. Solange das so gut funktioniert, darf das nächste Menomena-Album gerne noch ein bisschen auf sich warten lassen.
Finden
Bye-Bye
Am 5. Januar 2021 haben wir éclat eingestellt. Mehr Infos hierzu gibt es auf unserer Startseite!