Es gibt Alben, die sind intensiv und dennoch nicht anstrengend. Alben, die man immer wieder hören kann, die einem nicht auf die Nerven gehen. Quadrons "Avalanche" gehört absolut zu eben solchen Alben. Es ist gleichzeitig spannend und qualitativ hochwertig produziert, könnte auf den vorderen Chartplätzen ebenso gut mitmischen wie im verrauchten Underground-Club.

"Avalanche" ist aufwändig, sorgt immer wieder für Überraschungen. Schon der Opener "LFT" steckt voller Details. Nachdem der warme Klang von Blasinstrumenten den Song eröffnet hat, übernimmt ein entspannter, aber funkiger Beat, der zum Mitschnipsen einlädt. Coco Os Stimme legt sich geschmeidig über das Arrangement. Arrangement ist nicht übertrieben, denn im Song tummeln sich Trompeten, Flügelhörner, Klarinetten, Flöten, Geigen und allerhand andere Instrumente. Dennoch wirkt das Ganze nicht zu beladen, sondern wunderbar harmonisch. So geht es geradewegs weiter. Ob Cello-Unterlegungen, Trommelrhythmen, souliger Hintergrundgesang oder ein besonders mitreißender Beat, irgendetwas Spezielles gibt es in jedem Song zu entdecken.

Zu alledem kommt die großartige, soulige Stimme von Sängerin Coco O. Von der Aura, die sie umgibt, ganz zu schweigen. Sängerin Coco Maja Hastrup Karshøj, wie sie mit vollem Namen heißt, und Multi-Instrumentalist und Produzent Robin Hannibal (zur Zeit auch mit Rhye hoch im Kurs), haben sich in ihrem Heimatland Dänemark kennengelernt und sogleich bemerkt, dass die Chemie zwischen ihnen stimmt. Darum hatten sie auch keine Befürchtungen, gemeinsam nach Amerika auszuwandern. Quadron nennen sie sich im Übrigen als respektvolle Hommage an ihre eigene schwarze Herkunft, da beide zu einem Viertel schwarz sind. Sie haben den Soul, Funk und R&B also im Blut – und das hört man "Avalanche" an.

Marlena Julia Dorniak

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