Rezension
Pintandwefall
Hong Kong, Baby
Highlights: Birds Of The Birds // Jail // Hero Sounds // Sad Song
Genre: Garage-Rock // Hero-Sounds
Sounds Like: Regina // Bikini Kill // Yeah Yeah Yeahs // Be Your Own Pet // Le Corps mince de Françoise
VÖ: 16.07.2010
Im Jahre 2006 sollten Pintandwefall eigentlich nur einen einzigen Auftritt auf einer Oberstufenparty in ihrer Heimatstadt Helsinki haben. Dabei kamen sie allerdings so gut beim Publikum an, dass sie sich entschlossen, gemeinsam weiter durchzustarten. An ihren schwarzen Zorro-Masken hat sich seitdem nichts geändert, und auch die Vorliebe, hinter beinahe jeden Satz ein „Baby“ zu hängen, blieb, wenn man sich mal die Diskographie anschaut („Wow! What Was That, Baby?”, „Maxi, Baby”, „Hong Kong, Baby“). Die Songs sind allerdings mittlerweile ein wenig ausgeklügelter und poppiger geworden.
Auf der Vorderseite des Booklets zum neuesten Werk „Hong Kong, Baby“ sind nicht Pintandwefall selbst, sondern kleine freche Mädchen in Pintantwefall-Kostümen und -Posen zu sehen. Auf der Rückseite gibt’s dann aber auch ein Foto der etwas größeren, aber ebenso frechen, Grimassen schneidenden, originalen Pintandwefall-Mädchen. Inspirieren lassen haben sich die vier Pints von Größen wie den Yeah Yeah Yeahs, Bikini Kill und auch Sonic Youth, aber ebenfalls von Kindheitsidolen wie den Spice Girls und zuguterletzt von den eigenen Müttern. Ähnlichkeiten mit den Spice Girls sind nicht nur in der Tatsache zu finden, dass es sich bei diesen ebenfalls um eine reine Girl-Group handelt, sondern auch in der Namensgebung der einzelnen Mitglieder: So gibt es Dumb Pint (Gesang Gitarre), Crazy Pint (Bass, Gesang), Cute Pint (Gesang, Keyboard, Percussion) und Tough Pint (Schlagzeug, Gesang).
In gerade einmal 30 Minuten gibt es auf „Hong Kong, Baby“ Lieder über „Holiday Experiences“ von kleinen Vögeln („Birds Of The Birds“), bösen Jungs – „The Boys Are From A Gang, Gang, Gang!“ („Beef Rice“) –, einem Piranha mit Selbstfindungsstörungen – „Angus wasn´t at all like the other piranha“ („Angus“) –, über das Verhalten von verliebten Zombies („Zombie“), vergessliche Oktopusse („Okto“) und vieles andere.
Im Anfangs-Part von „Birds Of The Birds“ klingen Pintandwefall nach einem weiblichen Mike Skinner, in „Angus“ erinnert das Gitarren-Spiel dagegen an Melodie-Parts von Bad Religion. „Jail“ ist nicht nur die aktuelle Single der Band, sondern auch der größte Hit der Platte. Ihren Songtitel „Hero Sounds“ könnte man gleichzeitig als neues Genre für Pintandwefall einführen. Denn die roughen Punk-Anschläge vermischen sich immer wieder mit kindlichen Superhelden-Sounds, bei denen es Spaß macht, die, wenn auch oft unsinnigen, Texte, mitzusingen und sich selbst noch einmal kindisch zu benehmen.
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