Rezension

Peaking Lights
Cosmic Logic
Highlights: Everyone And Us // New Grrrls // Breakdown
Genre: Dub // Krautrock // Lo-Fi
Sounds Like: Black Dice // Atlas Sound // Ducktails
VÖ: 03.10.2014

Dass Aaron Coyes, die männliche Hälfte des Duos Peaking Lights, eine Vergangenheit in der Noise-Szene von San Fransisco hat, lässt sich auf „Cosmic Logic“ nicht mehr wirklich heraushören. Markierte der Vorgänger „Lucifer“ bereits eine Hinwendung zu geradlinigeren Liedstrukturen, so führt „Cosmic Light“ – immerhin bereits die vierte Veröffentlichung der Band – diese Entwicklung konsequent fort. Doch wirklich konventionell ist das, was hier herausströmt, noch lange nicht. Zum Glück.
Die Peaking Lights haben ihre Mutantendisco verfeinert: Die Mischung aus Dub, Psychedelic und frühen Discoklängen klingt immer noch wie nicht von dieser Welt. Ob das nun positiv oder negativ zu verstehen ist, hängt sicher vom persönlichen musikalischen Empfinden ab. Wer sich darauf einlässt, dass die Platte Warmlaufzeit braucht, wird viel Mögenswertes entdecken. Sei es das zugängliche „Everyone And Us“, das quietschende „Eyes To Sea“ oder der Afro-Beat von „Breakdown“, immer wieder gibt es interessante Ansätze.
Trotzdem bleibt „Cosmic Logic“ zu homogen, um über die gesamte Albumlänge vollends zu überzeugen. Das liegt einerseits an der doch repetitiven Klangkulisse, die einmal zu oft auf dumpfe Bässe und analoge Synthie-Klänge aus den Achtzigern zurückgreift. Und natürlich auch am dünnen Roboterstimmchen von Indra Dunis, welches zu monoton und gleichgültig klingt, um den Liedern die nötige Dynamik zu verpassen. Sicher, das ist alles Teil des Konzepts, trotzdem fehlt einfach das Besondere, das Dringliche, das „Hey-Welt-Hör-Mir-Zu!“. Diese Zwiespältigkeit zieht sich auch durch die Texte der Band. Während ad absurdum wiederholte Dümmlichkeiten wie „In the night we're gonna have fun“ „Bad With The Good“ völlig ruinieren, stellt das Abfeiern weiblicher Role-Models in der alternativen Musikszene auf „New Grrrls“ einen willkommenen Kontrast zu den sonst vorgetragenen Nichtigkeiten und Plattitüden dar.
Die Peaking Lights wissen momentan nicht, ob sie lieber abhängen als abtanzen wollen und setzen sich mit der halbgaren Geradlinigkeit von „Cosmic Logic“ zwischen sämtliche Stühle. Immerhin: Spätestens mit der mittlerweile obligatorisch gewordenen Dub-Remix-Platte wird die Fraktion der Stubenhocker wohl befriedigt sein.
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