Rezension
Other Lives
Rituals
Highlights: New Fog // Pattern // English Summer // Ritual
Genre: Postrock // Folk-Rock
Sounds Like: Shearwater // Radiohead // Efterklang
VÖ: 01.05.2015
Was Hollywood für Schauspieler und Mailand für Fashion-Victims ist, dürfte Portland mittlerweile für Indie-Nerds aus der ganzen Welt sein. Kaum eine andere Stadt beherbergt derart viele gute Bands wie die Metropole im Nordwesten der USA. Unter anderem sorgten Bands wie The Shins, Chromatics, Sleater-Kinney oder The Decemberists dafür, dass sich Portlands Musikszene in den letzten Jahren zu einem DER Indie-Hotspots überhaupt entwickelte.
Neuestes Mitglied der Szene sind die Jungs von Other Lives, die es vor gut zwei Jahren von Stillwater in Oklahoma nach Portland im Bundesstaat Oregon getrieben hat. Annähernd 60 Songs haben sie seitdem in ihrer neuen Wahlheimat aufgenommen, von denen es nun insgesamt 14 Stücke auf ihr neues Album „Rituals“ geschafft haben.
Dieser Auswahl an Songs ist es tatsächlich gelungen, die ohnehin schon opulenten und facettenreichen Vorgängeralben nochmals zu uuml;bertreffen und um einige musikalische Arrangements und vor allem elektronische Details zu erweitern. Die vorherrschenden Uptempo-Beats lassen beispielsweise das Stück „Pattern“ fast schon nach New Wave klingen, während die gezupften Streicher zu Beginn des Ambient-Stücks „New Fog“ eine Klangatmosphäre erzeugen, die teilweise sogar an Bands wie Sigur Rós oder Efterklang erinnert. Auch Synthiebeats, Orchestersounds und Chöre mischen sich neben der klassischen Bandinstrumentierung unter die vielseitigen und gewaltigen Arrangements, die insgesamt vor Dynamik und Intensität nur so strotzen.
Hier wird, wie schon beim Vorgänger „Tamer Animals“, wieder einmal nichts dem Zufall überlassen. Alle noch so kleinen Soundnuancen sind detailliert aufeinander abgestimmt und fügen sich perfekt ins Gesamtbild dieses unfassbar vielschichtigen Albums ein, ohne dabei jedoch auch nur eine Sekunde künstlich oder konstruiert zu klingen. Other Lives gelingt es mit „Rituals“ tatsächlich, sich noch einmal selbst zu übertreffen und am Ende ein Album zu veröffentlichen, das selbst in Portlands außergewöhnlicher Musikszene herausragen wird.
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