Rezension

Nots

We Are Nots


Highlights: Reactor // Strange Rage // White Noise
Genre: Garagepunk // Noiserock // Punkrock
Sounds Like: Thee Oh Sees // Bikini Kill // Kleenex // Sonic Youth

VÖ: 20.11.2015

„We Are Nots“ ist nur eine Wiederveröffentlichung. Während das Album bereits letzten Herbst über die Garage-Punk-Spezialisten Goner Records in den Vereinigten Staaten veröffentlicht wurde, hinkt Europa mal wieder um ein Jahr hinterher. Trotzdem lohnt es sich noch, in das Debüt der vier Frauen aus Memphis reinzuhören: „We Are Nots“ ist ein wunderbar aus der Zeit gefallenes Album zwischen dem rauen Riot-Grrrl der Neunziger, fiepsenden Achtziger-Synthies und weißem Rauschen.

„We Are Nots“ ist eines der Alben, bei denen erst mal gar nichts im Ohr hängen bleibt, und selbst nach unzähligen Durchläufen nicht sonderlich viel. Von einer kommerziell vermarktbaren Hitdichte lebt dieses Album nicht, stattdessen wird „We Are Nots“ ausschließlich von seiner einpeitschenden Energie getragen. Gerade, wenn auf Liedern wie „Rector“ oder „Black Mold“ der Synthesizer nervös vor sich hinflackert und die Gesänge zu einem hysterischen Kreischen gebündelt werden, klingt das wie die Vertonung eines grauen, verregneten Sonntagnachmittags aus den frühen Achtzigern, zwischen atomarer Hysterie und Missile Command. Ähnlich intensiv ist „White Noise“, welches allerdings den Synthesizer zugunsten völlig übersteuerter und überbordender Feedbackorgien verwirft.

„We Are Nots“ funktioniert auf Platte erstaunlich gut, trotzdem bleibt das hier eine Band, deren Besessenheit man am besten live erfahren sollte. Natürlich ist dieses Debüt irgendwie eindimensional: Nots beherrschen nur einen einzigen Trick, den dafür allerdings umso überzeugender.

Yves Weber

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