Rezension

Mudvayne

By The People, For The People


Highlights: Dull Boy // Not Falling // Fall Into Sleep
Genre: Alternative Rock
Sounds Like: Chevelle // Soil // Drowning Pool

VÖ: 23.11.2007

Es soll wohl immer noch viele Leute geben, die Mudvayne für eine Nu- Metal Band der Ära Limp Bizkit, Korn und Disturbed halten, was eigentlich ziemlich schade ist, schließlich hat sich die Band um Frontschreihals Chad Gray zu einem auch bei vielen Kritikern anerkannten Act der etwas härteren Gangart entwickelt. Um mit diesen Vorurteilen aufzuräumen, wäre ein normales Best-Of-Album nach vier Studioalben vielleicht gar keine schlechte Maßnahme gewesen. Schließlich hätte man so die musikalische Entwicklung super nachverfolgen können. Aber nicht mit Mudvayne. Denen waren die Fans immer schon besonders wichtig und so gibt es kurz vor Weihnachten nun ein ganz besonderes Geschenk für selbige. Nämlich eine Platte, vollgepackt mit raren Demo- und Liveversionen, welche die Fans im Vorfeld auch noch selbst aussuchen durften. Als kleines Schmankerl obendrauf gibt es zusätzlich auch noch zwei brandneue Songs.

Für den Neueinsteiger also nicht unbedingt die empfehlenswerteste Anschaffung, schließlich klingen viele Songs, insbesondere die Demos, im Vergleich zur Originalversion deutlich abgespeckt und nur halb so mächtig in ihrer Heftigkeit. Die Erkenntnis, dass Mudvayne über eine absolute Ausnahme-Rhythmussektion verfügen und Ryan Martinie der wohl beste Bassist der zeitgenössischen Rockmusik ist, wirken dennoch gerade bei diesem reduzierteren Material besonders nachhaltig.

Die beiden neuen Songs sind recht unterschiedlich. Während „Dull Boy“ einen mittlerweile „typischen“ Mudvayne-Song mit Killerbass, melodischem Refrain und intelligenten Bridges liefert, überrascht „King Of Pain“ zunächst mit einer Akustikgitarre, bevor sich der Song als ein fieser, geradezu metalesker Haarschüttler entpuppt. Schon ein erster Fingerzeig Richtung nächstes Album? Dieses wird wohl aller Voraussicht nach schon 2008 erscheinen und „Shades Of Gray“ heißen. Vielleicht haben sich bis dahin ja noch ein paar der Vorurteile erledigt. Die Fanbase lechzt nach diesem Bonbon jedenfalls mehr denn je nach neuem Stoff.

Benjamin Köhler

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