Rezension
Milo Greene
Milo Greene
Highlights: 1957 // Cutty Love // What’s The Matter // Son My Son
Genre: Indie-Folk-Pop
Sounds Like: Fleet Foxes // Of Monsters And Men // Local Natives // The Lumineers
VÖ: 01.03.2013
Milo Greene trägt Dreiteiler, Monokel und Koteletten und ist ein charmanter, gebildeter, britischer Gentleman. Er ist ein Hirngespinst von Robbie Arnett, Graham Fink, Andrew Heringer, Marlena Sheetz und Curtis Marrero und agiert als ihr Manager. Klar, als junge Band gilt es weltmännisch zu wirken. Dass der Name auf den ersten Blick wie eine Mischung aus Miley Cyrus und Ce-loo Green klingt, sollte den geneigten Musiknerd nicht abhalten, denn die fünf US-Amerikaner sind besser, als ihr Name verspricht.
Milo Greene scheinen das, was in den letzten Jahren im Indie-Folk-Bereich erfolgreich war, zu einem Best-Of zusammenzuführen – ein wenig, als würden Local Natives, Fleet Foxes und Of Monsters And Men eine Supergroup gründen. Das wird einige Leute abschrecken, aber diese Mischung macht ihren selbstbetitelten Erstling zu etwas ganz Besonderem. Dadurch, dass vier der fünf Mitglieder in ihren früheren Projekten Leadsänger waren, erhält das Album einen im Folkbereich ungekannten Facettenreichtum. So würde „1957“ perfekt auf den aktuellen Longplayer von Of Monsters And Men passen – weibliche Vocals, getragen von einer fröhlichen und dynamischen Instrumentierung. Dass sie aber auch anders können, zeigen sie in „Cutty Love“, bei welchem die Ähnlichkeiten zu den „Fleet Foxes“, wie die wunderschöne Mehrstimmigkeit und die schlichte Verwendung von akustischer Gitarre und Schlagzeug, nicht zu überhören sind.
Insgesamt entstand dadurch ein nahezu vollkommenes Album, was es schafft, immer weiter zu wachsen. Perfektioniert wird es durch kurze, sphärische Einschübe, die Ruhe zwischen den Liedern einkehren lassen und somit diese elegant miteinander verbinden. Es wirkt wie eine einzige Komposition, die man nicht auseinanderreißen, sondern im Ganzen betrachten sollte. Wenn man sich darauf einlässt, findet man immer wieder neue Aspekte, die einem gefallen, wodurch man das Album immer wieder neu entdecken kann. Folglich kann Milo Greene, der britische Gentleman, ins Reich der Fabeln verwiesen werden, denn die Band kann spätestens jetzt auf eigenen Beinen stehen.
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