Bereits Ende 2012 schlug die EP der bisher fast ausschließlich in Verbindung mit Grimes bekannten Produzenten Devon Welsh und Matthew Otto, „Turns Turns Turns“, hohe Wellen. Seitdem wurden immer wieder neue Songs veröffentlicht. Im Häppchentakt setzten „Childhood`s End“ und „Bugs Don`t Buzz“ die Erwartungen an das Album höher. Liefen die Albumveröffentlichungen der beiden bisherigen Alben eher im Verborgenen, stehen Majical Cloudz nun im Rampenlicht. Die Rechnung geht auf.

"I told you that I`ve been writing / This song is proof that I`m trying", verrät Devon Welsh, Stimme der Montrealer Kollaboration, die Interpretationsschablone im Track „Impersonator“ des gleichnamigen Albums bereits zu Anfang. Es bedarf einer gewissen Intimität, dieses eben in einem intimen Rahmen geschriebene Album zu rezipieren. Getragen von zurückhaltenden Beats und elektronischem Gewaber singt, nein trägt, Welsh mit stets monoton tiefer Stimme sein Innerstes an den geneigten Hörer. Insgesamt präsentieren sich Majical Cloudz aufgeräumter als auf ihren bisherigen Veröffentlichungen. Der Samplesturm ist zugunsten einer erkämpften Ruhe gewichen. Majical Cloudz sind immer noch eine negative(haben die minus 3 Bandmitglieder oder was soll das heißen?) Band. Aber die Wut ist vorbei.

Bugs don`t buzz when their time approaches / we will be like roaches, my love. Das Album zeigt den chronologischen Ablauf eines inneren Konflikts. Zwischen Ratlosigkeit („Silver Rings“) und Aufopferung („I Do Sing For You“), Depression („Illusion“) und - letztendlich - Bestehen („Notebook“) mäandert Devon Welsh stets beherrscht, mit einer Stimme voll aufrichtiger Verwundbarkeit, die den Hörer in die musikalisch minimalistische, aber emotional geballte Welt der Songs bannt und erst am Ende des Albums wieder in seine eigene Realität entlässt.   

Daniel Flamme

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