Rezension

LSD

Labrinth, Sia & Diplo Present... LSD


Highlights: Thunderclouds // Genius // Audio // Angel In Your Eyes
Genre: Pop
Sounds Like: Sia // Diplo // Labrinth // Ellie Goulding // Kiesza

VÖ: 12.04.2019

Wann immer eine sogenannte Supergroup sich anschickte, die Musikwelt allein durch die Nennung der Beteiligten in Aufruhr zu versetzen, gibt es natürlich neben besonderer Aufmerksamkeit auch eine besondere Erwartungshaltung. Wieviel schief gehen kann, wenn man einfach nur große Namen verpflichtet, die dann nicht zusammenpassen, ist kein Alleinstellungsmerkmal des Fußballs, oder erinnert sich noch jemand an Superheavy? Nun also LSD. Rapper Labrinth, Pop-Queen Sia und Soundtüftler Diplo. Bereits vor knapp einem Jahr erschienen die ersten Singles „Genius“ und „Audio“, später im August dann „Thunderclouds“. Drei Songs, drei Volltreffer, beziehungsweise unfassbare, groovende Hits. Insbesondere der Spätsommertrack „Thunderclouds“ ist einer der Popsongs 2018. Die selbst aufgebaute Erwartungshaltung konnte also höher nicht sein.

Was fehlte, war das Album. Lange Zeit waren die Informationen spärlich, bis es dann diesen März kurzfristig unter dem Titel „Labrinth, Sia & Diplo Present... LSD“ angekündigt wurde. Zeitgleich erschien „No New Friends“, welches man am besten unter „Füllmaterial“ verbucht, denn von dem Verve und der stilistischen Vielfalt bleibt nur noch eines übrig, nämlich der furchtbar uninspirierte „Lalala“-Refrain.

Nachdem nun das gesamte Album vorliegt, ist das Urteil zwiegespalten. Auf der einen Seite die drei Welthits, dazu das daran anknüpfende „Angel In Your Eyes“, das sehr gute „Mountains“ und neben „No New Friends“ noch „Heaven Can Wait“ und „It’s Time“, die ebenfalls nicht der große Wurf sind, ein Intro und ein völlig überflüssiger Lil-Wayne-Remix zu „Genius“. Das war es dann schon. Acht volle Stücke, davon fünf bereits als Singles veröffentlicht. Als Zusammenfassung bleibt nur eines: Schade. Sehr gut begonnen, stark nachgelassen und dann in der zweiten Halbzeit eingebrochen. So wird das nichts mit der Meisterschaft.

Klaus Porst

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Thunderclouds
"Genius"

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