Rezension

Lo-Fang

Blue Film


Highlights: #88 // Boris // Light-Year
Genre: Lo-Fi // Pop // Elektro-Folk
Sounds Like: Son Lux // Sufjan Stevens // Sohn

VÖ: 21.02.2014

Lo-Fang ist nicht zu verwechseln mit Sin-Fang, obwohl die beiden Künstler sich in der Schönheit ihrer Musik in nichts nachstehen. Auch, wenn sie vom Stil her unterschiedliche Dinge machen, so zeichnen sich beide durch ihre Verspieltheit und qualitativ hochwertige, durchdachte Sounds aus.

Matthew Hemerlein beherrscht so ziemlich jedes Saiteninstrument – und zwar so gut, dass er seine ganz eigene Art hat, diese zu spielen. Da wird auch schonmal eine Geige zur Ukulele umfunktioniert und bekommt dadurch ihren ganz einzigartigen Klang. So, wie auch das gesamte Album "Blue Films" seinen ganz eigenen Klang hat und sich durch leise anschleichende, beglückende Überraschungsmomente an jeder Ecke auszeichnet. Verspielte Melodien sind darauf zu finden, seichte Geigenklänge, vorsichtiges Gitarrenzupfen. Neben (gerne auch mal langsam verhallendem) Klatschen, Klopfen, Türenschließen sind noch allerhand weitere rhythmusgebende Geräusche auf "Blue Films" zu hören.

In dem, was er macht, ist Lo-Fang extrem gut – und extrem wandelbar. Das zeigt besonders gut ein Song wie "Animal Urges": an einer Stelle klingt Hemerlein mit seiner sanften Stimme und schnellen Hintergrundbeats wie ein aktueller R´n´B-Act, um im nächsten Takt Andrew-Bird-like die Saiteninstrumente zu zupfen und ein verträumtes Zwischenspiel einzufügen, das wiederum von einem Elektro-Beat abgelöst wird. Matthew Hemerlein bringt aus seiner klassischen Musikausbildung das Knowhow mit, perfekte Songs zu komponieren. Dank seiner kreativen und innovativen Art sind die aber keinesfalls aalglatte Stücke für den Konzertsaal geworden – sondern abwechslungsreiche, spannende und faszinierende Pop-Songs.

Marlena Julia Dorniak

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"Boris" (Boy-Cover)
"#88"

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