Rezension

Leyode
Fascinating Tininess
Highlights: Irene // Hassami // Elizabeth Chateau
Genre: Breakbeat-Clubjazz
Sounds Like: The Cinematic Orchestra // Savath y Savalas // Air // Darkel
VÖ: 01.06.2007

Film-Score-Pop also. Was Yusuke Hama und Laurel Wells mit Hilfe zahlreicher Gäste auf ihrem Debüt „Fascinating Tininess…“ präsentieren, ist sicherlich klein, aber nur selten faszinierend.
Unter dem Schlagwort Score-Pop ließe sich vieles produzieren, faszinierende Klanglandschaften ebenso, wie kleine einfach hübsche Pop-Nummern. Im Mittel aus beidem ordnen sich Leyode ein. Beats, Samples und kleine Piano-Melodien legen die Grundlage für zarte Gesangslinien. Vielfach verliert sich das in Loops, die Assoziationen an asiatische traditionelle Musik wecken oder aber spröde zerbrechen.
Wie immer es aufgenommen werden kann, wird es nie zu massentauglicher Popmusik, zu sehr konzentriert sich Yusuke Hama in seiner Musik auf einen soundmalerischen und meditativen Charakter. Ebenso wenig funktioniert „Fascination Tininess…“ jedoch als Fahrstuhlmusik, zu häufig finden sich gebrochene Strukturen oder abweisende kalte Muster. Sicher, aus einem Breakbeat und Electronic Jazz Kontext stammend, verweigert es sich selbst den Regeln dieses Genres und nähert sich dem Thema Tanzbarkeit eigentlich nur in „Hassami“ an, dem mit Savath y Savalas entstandenen Track, deren Album „Golden Pollen“ ebenfalls in Kürze erscheint.
So ist das Album vor allem eines: Ein Hörerlebnis, das einen nur aus einem Grund zu fesseln vermögen könnte - dem, zu erfahren, wie die Geschichte, die man sich zur Musik selbst entwickelt, weitergehen mag. Womit das Problem erfasst wäre. Das ist alles schön, das ist…nett, doch begeistern kann es nicht. „Szenische Beats und filmische Melodien“ funktionieren in zwei möglichen Fällen: Zum einen können sie eine allgemein bekannte Geschichte, einen von Millionen gesehenen Film untermalen, so dass die Musik die filmisch erzeugten Gefühle wieder hervorruft. Zum anderen gibt es Musik, die eine solche Kraft besitzt, die einen so in sich hinein saugt, dass unser Gehirn mit jedem Ton, jeder Melodie, jedem Track automatisch Gefühle verbindet, bzw. dass jeder Klang sofort ein Gefühl auslöst.
Beides ist bei „Fascinating Tininess…“ - trotz guter Ansätze und guten Willens meinerseits - nicht gegeben. Es gleitet an einem ab, berührt nicht. Es scheint, als fehle der Musik die innere Flamme, die Energie, uns erreichen zu wollen. Leider.
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