Rezension

Less Than Jake

GNV FLA


Highlights: City Of Gainesville/The State Of Florida // Summon Monsters // Settling Son
Genre: Ska-Punk
Sounds Like: NoFX // Mad Caddies // Reel Big Fish

VÖ: 20.06.2008

Sofdhjsdl. Hpwgos. Vpwsihes. GNVFLA? Nein, der Titel von Less Than Jakes siebtem Album ist nicht dadurch entstanden, dass irgendein Bandmitglied im Suff mit der Birne auf die Laptoptastatur geknallt wäre und dadurch jene ästhetisch ansprechende Lautfolge kreiert hätte. Nein, mit GNV FLA wird der Heimatstadt Tribut gezollt - Gainesville Fuckin' Florida, Baby! Dort scheint zwar nicht immer alles dufte zu sein, wenn man dem Quasi-Opener des Albums "The State Of Florida" Glauben schenken darf, aber es muss wohl am schönen, sonnigen Wetter in GNV Fuckin' FLA (Baby!) liegen, dass LTJ gar nicht anders können, als einen fröhlichen Ska-Punk-Song nach dem anderen zu schreiben. Und das seit mittlerweile knapp anderthalb Jahrzehnten.

So ist die Arbeit im Hause Less Than Jake seit jeher recht eindeutig verteilt: Chris Demakes und Roger Manganelli springen auf Gitarre und Bass zwischen dem punkrocktypischen Akkordtriumvirat und den allseits beliebten Schrammel-schrammel-Reggae-Rhythmen hin und her, Chris' rauher Tim-Armstrong-Gedächtnis-Gesang und Rogers glockenklares Engelsorgan wechseln sich an den Vocals ab, dazu blasen Posaunist Buddy und Saxophonist Peter fröhliche Melodeien in ihre Rotzkannen. Bei dem Beharren auf einem solchen Schema spricht man gerne davon, dass eine Band zu "ihrer eigenen Coverband" verkommen sei, aber aufgrund des Talents der Band für - der Rezensent zückt den Fünfer für die Anglizismenkasse - "catchy" Songs stimmte dies bei Less Than Jake zum Glück sechs Alben lang nie. Mittlerweile scheint ihnen jedoch mehr als das passiert zu sein - auf GNV FLA wirken sie nämlich wie eine Coverband ihrer selbst, die dazu noch versucht hat, eigene Songs zu schreiben.

Oder, anders ausgedrückt: Auch wenn GNV FLA immer noch eine Liga über dem spielt, was die meisten anderen Stammgäste der Warped Tour, des Groezrocks und ähnlicher Spartenfestivals so veröffentlichen, ist es für sich betrachtet schlicht und einfach Less Than Jakes erstes nur mittelmäßiges Album. Es mag an den zunehmend ernster gewordenen Texten liegen, doch den meisten der immerhin 15 Tracks geht jene Leichtfüßigkeit deutlich ab, die frühere Alben wie "Borders & Boundaries" oder "Anthem" durchzogen hatte. So rauschen abgesehen vom eröffnenden, in zwei Songs aufgedröselte "City Of Gainesville/The State Of Florida" mit seinem Übergang von Schunkel-Ska zur Uptempo-Nummer sowie den rasanten "Summon Monsters" und "Settling Son" die meisten Stücke so schnell wieder aus dem Gedächtnis, wie sie den Gehörgang geentert haben. Für den Sommerausflug mit offenem Verdeck oder den sonnigen Festivalauftritt eignet sich "GNV FLA" wahrscheinlich dennoch ganz gut, trotzdem bleibt eine gewisse Enttäuschung über den Qualitätsverlust nicht aus. Was bei solcher Trauer hilft? Alkohol zum Beispiel. Und danach am besten potentielle Titel für Album #8 ausdenken. Jiaufishdfs. Laofhafasßaf.

Jan Martens

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