Rezension

Le Loup

The Throne Of The Third Heaven Of The Nations' Millennium General Assembly


Highlights: We Are Gods! We Are Wolves! // Le Loup (Fear Not)
Genre: Pop
Sounds Like: Animal Collective // Panda Bear

VÖ: 25.01.2008

Willkommen zum jetzt schon missglücktesten Konzeptalbum des jungen Jahres 2008. Ein Album, welches Dantes Inferno zum zentralen Thema auserkoren hat und über den passenderweise äußerst bedeutungsschwangeren Titel (mal kurz Luft holen) „The Throne Of The Third Heaven Of The Nations´ Millenium General Assembly“ verfügt. Gehen wir mal methodisch vor und stellen uns folgende Fragen:

Was braucht man, um ein Werk wie Dante´s Inferno angemessen zu vertonen?
Erstmal jede Menge Leute! Sieben Stück können Le Loup davon aufweisen. Das geht also in Ordnung. Dazu noch ein Bandkopf, der irgendwie viele Krisen durchgemacht hat und verrückt genug ist, ein solches Unterfangen auf sich zu nehmen: Sam Simkoff. Check.

Wie sollte ein Album, welches sich auf Dante´s Inferno bezieht, klingen?
Mächtig, bedrückend, laut/leise, bedrohlich, gefährlich, episch… All das sind Beispiele dafür, wie „The Throne…“ NICHT klingt. Dante wäre bei dieser Musik mit einem breiten Grinsen durch die Hölle marschiert, denn Le Loup klingen dermaßen harmlos und vollkommen langweilig, dass man meint der Soundtrack des Teletubby-Landes tönt da aus den Boxen. Das Banjo klimpert so vor sich hin, ab und an mal ein paar elektronische Spielereien oder ein Keyboard und dann auch noch dieser mal flüsternde, mal genuschelte Gesang von ein paar zarten Stimmchen. Und für so was sind sieben Leute nötig? Ähmja…

Gibt es denn dann wenigstens ein Paradies auf der Platte?
Kaum zu glauben, aber man findet tatsächlich zwei Perlen in dieser Einöde. „We Are Gods! We Are Wolves!“ ist schön arrangiert und endlich kommen die Protagonisten auch mal etwas aus dem Arsch. „Le Loup (Fear Not)“ heißt der andere Glückstreffer, weil das Banjo hier ausnahmsweise nicht auf die Nerven geht, sondern eine wunderschöne Melodie zum besten gibt.

Was bleibt am Ende?
Der Wolf im Schafspelz. Vorsicht!

Benjamin Köhler

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