Rezension

Lasse Matthiessen

Wildfires


Highlights: Broken // Fallin // Wildfires // Wintergut
Genre: Singer-Songwriter // Pop // Rock // Blues
Sounds Like: Nick Cave // William Fitzsimmons // Snorri Helgasson // Elliott Smith

VÖ: 12.09.2014

Es hat schon seinen Grund, weshalb sich das Format "TV Noir" als erste Veröffentlichung seines neuen Labels ausgerechnet das neue Album von Lasse Matthiessen vorgenommen hat. Wer ihn schon live gesehen hat, weiß, wo die Stärken des in Berlin lebenden Dänen liegen. Ein breites musikalisches Spektrum von ruhigen Stücken in klassischer Singer-Songwriter-Manier bis hin zu kraftvoll instrumentierten Rocksongs bietet einem ein Konzert dieses Musikers, der es zudem versteht, seine Stimme so vielfältig einzusetzen, dass jeder Stilwechsel problemlos funktioniert.

Und so bietet auch Matthiessens mittlerweile viertes Album „Wildfires“ diesen Abwechslungsreichtum. Als ob sich der Song selbst nicht so ganz sicher ist, in welche Richtung es gehen soll, stellt „Broken“ den etwas verhaltenen Opener des Albums dar und lebt von seiner zwielichtigen Atmosphäre. „Fallin“ hingegen entpuppt sich rasch als kristallklarer, poppiger Folk-Song mit wunderschönem, warmen Refrain. Das finstere „Seven Ravens“ erinnert ein wenig an Nick Cave und strebt ebenso wie der Titeltrack des Albums dem großen Ausbruch entgegen. Es fällt schnell auf, wie viel Spaß Lasse Matthiessen und seine Band auf diesem Album haben. Sobald Matthiessen beginnt, seiner Band mehr Platz einzuräumen, gibt es für diese kein Halten mehr. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass viele Songs auf „Wildfires“ sich nur im ersten Moment als klassische Folksongs zeigen.

Doch so viel Spaß es zunächst auch macht, zuzuhören, in welche Richtungen die Songs mäandern, und sich von den zahlreichen musikalischen Wendungen überraschen zu lassen, so schnell zeigen sich dann auch erste Abnutzungserscheinungen beim mehrfachen Hören von „Wildfires“. Sobald man sie besser kennt, verlieren einige der Songs ein wenig an Reiz. Und so ist Lasse Matthiessens neues Album letztlich zwar ein schön anzuhörendes und auch atmosphärisch inszeniertes Stück Musik, kann aber letztlich nicht ganz mit dem beeindruckenden Erlebnis einer seiner Live-Auftritte mithalten.

Kilian Braungart

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