Rezension
Land Of Talk
Some Are Lakes
Highlights: The Man Who Brakes Things (Dark Shuffle) // Some Are Lakes // Give Me Back My Heart Attack // Troubled
Genre: Indie
Sounds Like: Metric // Rilo Kiley // The Most Serene Republic // Azure Ray mit mehr Pop
VÖ: 10.10.2008
„Some Are Lakes“: Musik zum Walnüsse knacken und Tee trinken ist das geworden. Das mag nun recht negativ klingen, ist aber genau das, was man gerade am besten brauchen kann. Zum gemütlichen Zusammensitzen, zum Erzählen und vor allem zum Zuhören. Zuhören kann man Elizabeth Powell nach wie vor sehr gut und gerne. Aufgenommen wurde „Some Are Lakes“ mit Hilfe des wundervollen Justin Vernon, besser bekannt als Bon Iver, in einer alten Kirche abseits von Montreal. Wahrscheinlich hatten die Örtlichkeiten und Monsieur Vernon selber beruhigenden Einfluss auf die Musik, denn im Vergleich zu „Applause, Cheer, Boo, Hiss“, dem 2007 in Deutschland erschienenen Erstling von Land Of Talk, ist „Some Are Lakes“ etwas, man könnte sagen: entspannter geworden, und fließender und einnehmender zugleich. Die Gitarre und der Gesang ergänzen sich perfekt, und bilden gemeinsam oder abwechselnd die schönsten Melodien.
„The Simplest Things Are The Hardest To Make.“, schreibt ihr Label über das neue Album. Nicht nur, dass es oft am Härtesten ist, die einfachsten Dinge zu machen, durch ihre Klarheit und Entschlossenheit strahlen sie gleichzeitig die meiste Schönheit aus. So wie „Some Are Lakes“. Trotzdem kommt es nicht ohne Raffinessen und Besonderheiten aus. Nach „Yuppy Flu“ und „Death By Fire“, zwei langsameren Stücken zu Beginn des Albums, kommt „The Man Who Breaks Things (Dark Shuffle)“ erstaunlich poppig daher und wirkt durch die fröhliche Gitarre locker-leicht. „Some Are Lakes“, das Titelstück des Albums, lässt dagegen wieder etwas Melancholie einfließen, wenn Elizabeth leise singt: „It started at a summer lake / a sentence and a name / If only for a moment´s sake / We called it and it came”.
Mit “Give Me Back My Heart Attack” folgt nicht nur der beste Songname, sondern auch das wahrscheinlich beste Lied des Albums. Elizabeth Powells Stimme klingt wundervoll heiser und die kratzige Gitarre setzt immer wieder zum `most catchy solo´ ein. Das ist genau einer dieser Songs, bei dem man sagen kann: „Ah, da, jetzt kommt die Stelle, an der ich die Gitarre liebe!“
„It´s Ok“ wirkt dagegen mit seinem country-angehauchten Sound eher nur „ok“, nimmt einen mit seiner Traurigkeit jedoch trotzdem mit. „Young Bridge“ versteht es, wieder etwas mehr Schwung zu bringen und „Corner Phone“ erinnert zu Beginn und gegen Ende sogar an Gitarren-Sounds der Blood Red Shoes. Mit „Troubled“ schließt das Album wieder so, wie es begonnen hat, schlicht und wunderbar. Mit einer Mischung aus englischen und französischen Lyrics steht Elizabeth Powells zarte Stimme im Vordergrund, ohne viele laute Töne. Dann gilt wieder: Schönes kann so einfach sein. Oder, besser: Einfaches kann so schön sein!
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