Rezension
Kristoffer Ragnstam
Sweet Bills
Highlights: Breakfast By The Mattress // Sweet Bills // Never Get Used To You // No One Told Me
Genre: New Wave Pop
Sounds Like: Breakfast By The Mattress // Sweet Bills // Never Get Used To You // No One Told Me
VÖ: 11.04.2008
Mit seinem (Solo-)Debutalbum „Sweet Bills“ will Kristoffer Ragnstam seine Vielseitigkeit unter Beweis stellen. Nur zwischen seinen Lieblings-Styles Rock und Pop zu pendeln reicht ihm nicht, und so experimentiert er fröhlich und nimmt Elemente aus anderen Richtungen in seinen Fundus auf.
Nach einem kurzen Intro geht es gleich zur Sache. „Breakfast By The Mattress“ geht vom Ohr direkt in die Beine und ist das schnellste Stück des Albums. Ragnstam variiert während des Songs ständig seine Stimmlage. Mal klingt er rau, mal weich, mal leicht verzerrt, ein Teil des Refrains geht in Richtung Kopfstimme. Das klingt aber keineswegs übertrieben, sondern richtig gut. Da ist es auch zu verzeihen, dass der freche Schwede einfach ein „Mamma Mia“ ins Lyrik einfließen lässt. Eine Ähnlichkeit besteht aber nicht, daher sind keine Klagen von Benny und Björn - ihr wisst schon, Abba - zu erwarten.
Die Vorab-Single „Man Over Board“ beginnt recht träge und schnulzig, Kristoffer geht aber auch hier dynamisch vor und steigert sich. Gegen Ende des Songs verfällt er in die Mando-Diao-Standard-Tonlage. Bei „#1 Money Hunter“ stehen leicht psychedelische Akzente im Vordergrund. Der Track fängt mit einem verqueren Gesangs-Intro an, das langsam in soliden RockPop übergeht, und in einem ebenso verqueren musikalischen Outro endet.
Wer sind sie nur, die wundervollen, zurückhaltenden Stimmen im Hintergrund? Im Low-Tempo-Stück „Sweet Bills“ erhält Ragnstam Unterstützung von einer Kollegin, die mit ihren Vocals seine Stimme unterlegt und umspielt. Auch der nächste Song „Never Get Used To You“ hat einen unbekannten Gastsänger und steht wieder ganz im Zeichen der Vielseitigkeit. Diesmal stehen Blues und Jazz auf den Programm, inklusive eines Free-Jazz-Outros. Die Promotion-CD klärt uns leider nicht über die Herkunft der Gastsänger auf. Schade eigentlich, denn die Beiden machen Ihren Job gut.
„Born As A Lion“ startet mit einen zaghaften Riff, das nach zwanzig Sekunden von einer kurzen „Enter Shikari“-Gedächtnis-Einlage ausgebremst wird, bevor wieder ruhigere Noten angeschlagen werden. Dagegen ist „No One Told Me“ erfreulich gitarrenlastig. Inhaltlich leidet man mit: erst von der Freundin verlassen werden, dann ein schwedischer Winter. Hart.
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