Rezension

King Gizzard & The Lizard Wizard

Fishing For Fishies


Highlights: Fishing For Fishies // This Thing
Genre: Psychedelic Rock // Garage // Boogie
Sounds Like: Pond // King Tuff

VÖ: 26.04.2019

Wenn es etwas Verlässliches in der alternativen Rockszene in den letzten Jahren gab, dann, dass das nächste Album von King Gizzard And The Lizard Wizard nicht lange auf sich warten lässt. 13 Alben in acht Jahren, allein fünf davon im Jahr 2017. Ein derartiges Pensum lässt sogar Dauerbrenner wie Damon Albarn wie ein kleines Teelichtchen aussehen. „Fishing For Fishies“ ist nun das 14. Album der Band seit ihrem Debüt 2011. Ihren wilden Mix aus Experimental-, Psychedelic- und Garagerock führen die Australier auch auf der aktuellen Platte fort. Doch genau wie jedes der fünf Alben von 2017 eine weitere Facette der Band intensiver beleuchtet, so offenbart auch „Fishing For Fishes“ einen überraschenden Twist: und zwar den Boogie!

Auf „Boogieman Sam“ regiert der Boogie erstmals und bringt mit Mundharmonika und angefuzzten Gitarren so ziemlich jedes Körperteil in Schwingung. Und aus der kommt man bis zum Ende auch nicht mehr raus. „The Bird Song“ shuffelt sich durch die wichtigen Fragen des Lebens: „To a bird, what’s a plane? A shiny flying elephant. // To a tree, what’s a house? Is that even relevant? // Does a bird know it’s name?”. Dabei kann die Band auch ernster: “Plastic Boogie” ist die neue Anti-Plastik-Hymne: „Oh the way we wrap it is wrong // Fuck all of that plastic wrapped up in my dinner // It’s not fantastic“, bevor zum Abschluss der elektronische “Cyboogie” übernimmt und die Roboter mechanisch den Takt angeben.

Ein Album, so facettenreich wie das Kaleidoskop, durch das man sich beim Hören durchgezogen fühlt. Die Platte ist verankert im Geist der 60er und greift von den Beatles über Grateful Dead und The Doors die Essenz des Hippietums auf und schleudert sie in die Gegenwart. Die sieben Australier belassen es aber nicht dabei, dem Alten zu huldigen, sondern drehen es einmal gehörig durch den Fleischwolf und unterziehen es einer Kur mit jeder Menge Groove, Americana und elektronischen Sounds. Dass die Band bei der Menge an kreativem Output immer noch so großartige Alben veröffentlicht und sich mit 5/4-Takten und soundtechnischen Spielereien auf so hohem musikalischem Niveau bewegt, ist von vorne bis hinten grandios. Satt hören wird man sich an „Fishing For Fishies“ nicht so schnell, was nicht heißen soll, dass die nächste Platte nicht auch gerne bald schon kommen darf. Bis dahin wird hemmungslos geboogiet und sich um die Fischies gesorgt: „Fishing for fishies don’t make them feel happy or me neither. I feel so sorry for fishies.“

Abhilash Arackal

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