Rezension
Kid Kopphausen
I
Highlights: Hier Bin Ich // Das Leichteste Der Welt // Im Westen Nichts Neues // Schon So Lange
Genre: Liedermacher // Folk
Sounds Like: Gisbert zu Knyphausen // Nils Koppruch // Niels Frevert
VÖ: 24.08.2012
Kid Kopphausen, das sind Gisbert zu Knyphausen und Nils Koppruch. Zwei der bekanntesten Namen der deutschen Liedermacherszene haben sich zusammengetan und zusammen ein Album aufgenommen. Beide sind bekannt für kluge Texte, der eine für seine Americana-Anleihen, der andere macht seit dem letzten Album eher düstere Sachen. Was soll da noch schief gehen?
Tatsächlich gelingt diese Kollaboration sehr gut. Die Melodien sind eingängig, die Texte erzählen gewohnt scharfsinnig vom Leben, die Lieder sind abwechslungsreich und decken alle Bereiche des Genres Liedermacher gekonnt ab, ohne dass es gezwungen wirkt. Hier greift alles großartig ineinander und manchmal kommt dann so ein Song wie die „Mörderballade“ dabei heraus, der so düster ist, dass man ihn weder Knyphausen noch Koppruch solo zugetraut hätte.
Leider klingen Kid Kopphausen aber noch nicht wirklich nach der Band, die sie sein wollen, sondern eher nach einem Projekt, in das jeder der beiden seine Songs eingebracht hat. Obwohl alle Lieder zusammen geschrieben wurden und trotz der eindeutigen Einflüsse des jeweils anderen kann man die meisten Lieder noch ganz klar entweder dem einen oder dem anderen zuordnen. Ein Lied von Gisbert von Knyphausen mit Banjo bleibt eben immer noch unverwechselbar ein solches. Man würde sich wünschen, dass diese Grenzen öfter verschwimmen. Denn gerade das ist doch das Interessante an solchen Kollaborationen, die Frage, was diese beiden zusammen Neues erschaffen können. Vorläufig lautet die Antwort darauf: ein tolles Album mit vielen Facetten, das nur leider zu oft eher an eine Split-LP erinnert als an das Werk einer neuen Band.
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