Kelelas EP "Hallucinogen" wirkt so, wie sie heißt - wie ein bewusstseinserweiterndes Mittel, das einem den Kopf verdreht und den Körper schweben lässt. Während die Beats und Breaks an genau der passenden Stelle zum Einsatz kommen, legt sich über alles wie ein weicher Schleier Kelelas engelsgleiche Stimme. 

Songs wie "A Message" bauen sich konstant auf, um gleich wieder in ihre Einzelteile zu zerbrechen, Kelela singt mit ihrer imaginären Doppelgängerin ein Duett über den Schmerz des Verlassenwerdens. "Rewind" wiederum ist der perfekte Track, um dazu nachts im Club zu tanzen. Der darauf folgende Song "All The Way Down" ist eine gleichzeitig melancholische, aber auch nach vorn blickende Ballade. Auf der lange erwarteten "Hallucinogen"-EP schafft es Kelela, abwechslungsreich zu klingen und dabei dennoch alles wie aus einem Guss wirken zu lassen. 

Der Vergleich mit aktuellen Künstlerinnen wie FKA Twigs und SZA kommt einem schnell in den Kopf, doch wo sich andere auf das Hier und Jetzt besinnen, wagt Kelela nicht nur einen Blick in die Zukunft, sondern auch in die Vergangenheit des R´n´B. So liebäugelt sie mit Vorbildern wie Aaliyah und TLC und kann mit diesen ebenso gut mithalten. Gleichzeitig fließen in ihre Songs noch ganz andere experimentelle Musikstile mit ein und sie ist geprägt von Künstlern wie Aphex Twin. Darum kann man nun um so gespannter sein, wie Kelela sich in Albumlänge präsentieren wird. Genügend Potential, um auch dabei zu glänzen, hat sie auf jeden Fall.

Marlena Julia Dorniak

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