Rezension
Josh Ritter
Gathering
Highlights: Showboat // Friendamine // Dreams
Genre: Americana // Folk // Singer-Songwriter // Country // Blues
Sounds Like: Bob Dylan // Johnny Cash // Dawes // Langhorne Slim // The Avett Brothers
VÖ: 22.09.2017
Wie mit einer herzlichen, kräftigen Umarmung beginnt Josh Ritters neues Album nach einem vorsichtigen Intro. „Showboat“ heißt der Song, der einen mit Schwung und Elan auf „Gathering“, dem mittlerweile neunten Album des Singer-Songwriters, begrüßt. Dass ihm das Ganze immer noch verdammt viel Spaß macht ist unmöglich zu überhören. Man sieht ihn und alle Bandmitglieder vor sich, wie sie in sich hineinlächeln bei diesen Songs, bei denen alles so wunderbar ineinandergreift und einen mit sich zieht.
Dabei bleibt sich Josh Ritter im Wesentlichen treu. Er zeigt sich verspielt und hüpft durch verschiedene Genres, beschränkt sich dabei aber auf traditionellen Americana in all seinen Spielarten. So verwundert es nicht, dass Ritter mit Bob Dylan oder Johnny Cash verglichen wird – ein Vergleich, den man durchaus ziehen kann. Ganz selbstverständlich hält er sein Niveau und erweitert seine Diskographie mit „Gathering“ um ein weiteres bemerkenswertes Album. Entstanden auf Basis seiner letztjährigen Kollaboration mit dem Grateful-Dead-Mitbegründer Bob Weir zieht Josh Ritter, wie er es selbst beschreibt, seine kreative Energie aus dieser Zusammenarbeit. Auf dem zurückgelehnten „When Will I Be Changed“ mit Country-Einschlag steuert Weir auch einen Gesangspart bei. Dem entgegen wird „Dreams“ diejenigen erfreuen, die Ritters dichtes Storytelling von Songs wie „Thin Blue Flame“ lieben, wenn Ritter seine Verse schon fast in Spoken-Word-Manier aneinanderhängt.
Vielleicht ist das sogar das Schönste an Josh Ritters neuem Album: dass es ihm gelingt, zwischen ruhigeren emotionalen Songs und Upbeat-Nummern zu wechseln, ohne dass das Ganze erzwungen wirkt. Obwohl Ritter nun auch schon eine ganze Weile im Geschäft ist, klingt er weder abgedroschen noch selbstverliebt, sondern liefert auch mit „Gathering“ wieder diszipliniert ein absolut hörenswertes Album ab, das seinen Status als einer der wichtigsten amerikanischen Singer-Songwriter weiter untermauert.
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