Rezension

JJ

V


Highlights: Dean & Me // Fågelsången
Genre: Dreampop
Sounds Like: Banks // MØ // Die Antwoord // Kite

VÖ: 15.08.2014

Etwas offensichtlich Mystisches behaftet JJs neuestes Album „V“. Auditiv, wie auch visuell. Vom düsteren, knochigen Artwork über tief gepitchte Stimmen bis hin zu der vor Hall triefenden Instrumentierung. Betont rätselhaft erscheint es, so sehr betont, dass wir gar nicht gewillt sind, dieses Rätsel zu lösen.

Dabei gehen JJ theoretisch genau mit der Zeit. Sie haben ihren kalten und elektronischen Stil beibehalten und schmücken ihn mit der Dramatik und Eingängigkeit aktueller musikalischer Vorbilder wie Banks oder MØ. Teilweise wagen sie sich sogar hinaus über die sicheren Grenzen einfachen Pops und lassen sich kurzzeitig von dem angenehmen Wahn von Die Antwoord anstecken. Doch schnell ziehen sie sich wieder zurück in den scheinbar behüteten Bereich der einfachen, strikten Melodien. Das führt leider zu einem seltsamen Hin und Her, das durch Lyrikzitate anderer Popsongs, beispielsweise aus Miley Cyrus’ „We Can’t Stop“ in „Dean & Me“, zu einem noch verzweigteren Konstrukt wird.

Leider können so die guten Ansätze, die in Songs wie „Fågelsången“ mit seinem frischen, tropischen Rhythmus und Soundgebäude oder „Dinasti“ mit seinem stark klimatischen und geschichteten Aufbau sicherlich vorhanden sind, sich oft nicht zu packenden und ausdrucksstarken Werken entwickeln.

Stattdessen wirken die Ideen wenig verbunden und daher oft plump. Nur ganz bewusstes Hinhören ermöglicht Anschluss und Verständnis dieser Musik. Bei vermeintlich unachtsamem Konsum findet man sich ansonsten schnell in einer musikalischen Fusion aus Krimi und Kirchenchor wieder.

Jonas Gödde

Hören


"All White Everything" im Stream

Finden


Bye-Bye



Am 5. Januar 2021 haben wir éclat eingestellt. Mehr Infos hierzu gibt es auf unserer Startseite!