Rezension

Jenny Lewis with The Watson Twins

Rabbit Fur Coat


Highlights: Rise Up With Fists!! // Born Secular
Genre: Folk
Sounds Like: Joni Mitchell // Bright Eyes // Cat Power

VÖ: 27.01.2006

Jenny Lewis (And The Watson Twins). 2006 war – vielleicht einmal mehr, vielleicht besonders – auch ein Jahr der weiblichen Singer/Songwriter. Somit ist „Rabbit Fur Coat“ mit seinem Country-Folk ein Album unter vielen. Insbesondere da auch noch von 2005 Anna Ternheim und K.T. Tunstall nachklangen.

Songs wie „The Big Guns“, „The Charging Sky“, „Melt Your Heart“, „You Are What You Love“ und „Handle With Care“ ummanteln dich mit einem Wohlgefühl und Wohlwollen. Aber sie sind im Kern einfache Stücke landromantischer Popmusik. Würde Jasmin Wagner sie singen, würde gelästert und geflucht. Singt aber nun Jenny Lewis (im anderen Leben auch bei Rilo Kiley) sie, ist es toll und wunderschön.

Natürlich kann man dem Album nicht böse sein. Schon allein, weil es aus dem Conor Oberst’schen Umfeld stammt und er sogar mitwirkt. Es ist Watte, Watte, die dich abstumpft, die dich aber eben auch schützt vor dem Unbill des Alltags.

Über dies hinaus wächst es eigentlich nur in „Rise Up With Fists!!“ und „Born Secular“, beides Gospelstücke, die besonders durch das (prominente) Mitwirken der Watson Twins gewinnen. Gänsehäute kleiden dich total, schreibt jemand sinngemäß. Soweit mag ich nun nicht gehen. Aber in der richtigen Stimmung, können sie dich entweder endgültig ruinieren – oder retten.

Ein harmloses und nettes – vielleicht sogar süßes – Album ist „Rabbit Fur Coat“. Stilistisch ähnelt es dem einige Monate später erschienenem „Bang!“ von Dillinger Girl And „Baby Face“ Nelson. Bei der Entscheidung, welches zu bevorzugen wäre, würde ich wohl Dillinger Girl vorziehen.

Oliver Bothe

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