Rezension

Jay Som
Anak Ko
Highlights: Superbike // Devotion // Tenderness
Genre: Bedroompop // Indiepop
Sounds Like: Hatchie // Mitski
VÖ: 23.08.2019

Spätestens mit ihrem 2017er Album “Everybody Works” war Jay Som (Melina Mae Duterte) in aller Munde, was sich auch in den Bestenlisten der größeren Indie-Magazine widerspiegelte. In diesen dürfte sich dieses Jahr auch ihr Nachfolger “Anak Ko” wiederfinden. Und noch etwas haben die beiden Platten gemeinsam: Sie sind von uns nicht beachtet worden. Bis jetzt.
“Anak Ko” wirkt wie die logische Weiterentwicklung von “Everybody Works”, ohne dabei zwanghaft alles über den Haufen werfen zu müssen. Es gibt auch Titel, die genauso auch auf ihrem Vorgänger hätten erscheinen können, wie beispielsweise “Superbike”. Eingängige Gitarrenklänge, unterstützende Drums und die Stimme Dutertes – Bedroom-Pop, wie er im Buche steht. Aber schon im ausufernden, lauteren Ende des Stücks ist erkennbar, welche Richtung die 25-jährige einschlagen möchte. Ein wenig mehr Experimentierfreude, mehr Vielfalt in der Instrumentierung, mehr Unerwartetes. Dabei hat sie sich Unterstützung von Künstler*Innen wie Vagabon oder Annie Truscott (Chastity Belt) besorgt. Das Gefühl für ohrwurm- oder hitverdächtige Melodien ist Duterte dabei nicht verloren gegangen, im Gegenteil. Es scheint eher, als hätte die Amerikanerin auf “Anak Ko” viel mehr Möglichkeiten gehabt, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen.
Das Ergebnis ist ein Album, das sich in keinem Fall vor “Everybody Works” verstecken muss. Manchmal ist es ausufernder und lauter, manchmal schlicht instrumentaler und weniger Vocal-fixiert. Aber immer ist es ein tolles Album, das gewürdigt gehört. Mit dem Versprechen, dass der Nachfolger nicht erst wieder in den Verpassten Perlen besprochen wird.
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