Ein Album, das genau hält, was es verspricht: Jazz und Lyrik. Den Jazz liefert hierbei das 440Hz Trio, angeführt von Richard von der Schulenburg am Klavier, mit Raphael Burgess am Bass und Olve Strelow am Schlagzeug. Die Lyrik kommt vom stilvollsten, ernstesten und gehobensten Vollspinner des gesamten deutschsprachigen Raums: Hans Fuchs aka Herr Merthhenssens aka Benedetto Nietnagel aka... Jacques Palminger, seines Zeichens Gründungsmitglied der "Geheimloge" Studio Braun, aber auch Theaterregisseur, Hörspielautor und nach eigenen Angaben passionierter Bodypainter.

Das Ergebnis dieses Konglomerats lässt sich mit nichts treffender beschreiben außer: pure Randomness. Über tüdelige, entspannte oder hibbelige Jazz-Sounds plaudert Palminger mit Nachdruck seine gewohnt weirden Texte (siehe Jacques Palminger & The Kings Of Dubrock), mitunter im Background oder Refrain von Damenstimmen unterstützt. Von diesen Texten kann man als Mensch, der zwar auch ein Spinner sein mag, aber nur schwer einen so gewaltigen Knall wie Palminger haben kann, fast nicht glauben, dass sie ohne Einfluss von Betäubungsmitteln entstanden sind. So muss der Herr im Anzug zumindest als Kind einmal in einen riesigen Topf undefinierter Substanz gefallen sein. Als Kostprobe könnte man im Prinzip jede x-beliebige Stelle des Albums hier abdrucken, es soll aber diese Strophe aus "Bittermandel & Salat" sein: "Wunderschöne Musik kommt mir aus den Ohren. Gefühle überwältigen mich. Ein fürchterlicher Durchfall reißt mich zurück. Ich schwitze Bittermandel und Salat. Aus Angst fange ich an zu wedeln. Danach frittiere ich vor Glück. Ich kratze dem Spiegel die Eier aus."

"Jzz & Lyrk" lässt sich eigentlich unmöglich bewerten. Wer sich als Fan des Studio-Braun-Humors bezeichnet, der wird sich wie der Rezensent eine Dreiviertelstunde lang halb totlachen. Wer jedoch mit dieser Art von Humor, und das sei ihm absolut nicht übelgenommen, nichts anfangen kann, für den ist "Jzz & Lyrk" fast eine gesamte Stunde reine Zeitverschwendung. Es ist dem Hörer jedoch zu wünschen, dass er sich zur ersten Gruppe zählen kann.

Daniel Waldhuber

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