Rezension

Ibrahim Lässing

Hoverboard


Highlights: Lass Die Schlechten Zeiten Rollen // Nessie, Yeti, Wahre Liebe
Genre: Poprock
Sounds Like: Weezer // Ted Leo // Wizo

VÖ: 13.11.2015

Wenn der erste Liveauftritt einer Band in dem Rahmen stattfindet, dass man von Udo Lindenberg einen Newcomerpreis verliehen bekommt, ist man entweder ziemlich gut oder ziemlich peinlich. Wenn man es schafft, die Wörter „Kryptozoologe“ und „Popel“ in dieselbe Strophe eines Songs einzubauen, gilt gewissermaßen das Gleiche. Und wenn man einen fetten Oberlippenbart rockt, dann sowieso. Ibrahim Lässing hätte in vielerlei Hinsicht das Potential, in den Tümpel der Peinlichkeiten zu fallen und springt stattdessen einfach mit einem Kickflip drüber.

Und wenn jeder, der über den Bayern schreibt, die Formulierung „klingt wie deutschsprachige Weezer“ benutzen darf, wollen auch wir nicht länger unnötig so lange warten, bis uns eine bessere einfällt – genau wie Ibrahim Lässing scheinbar 'nen feuchten Furz darauf gibt, mal ein komplettes Album zu releasen, wenn man sieben Songs auch immer schnell als Minialbum herausbringen kann. Die reichen, ähnlich wie auf „Kaugummiautomat“, auch auf „Hoverboard“ mal wieder von Sonnenscheinpop („Thomas & Nina“) bis zu Songs wie „Wann Kommt Der Doktor“, die kratzen wie ein Frettchen in der Unterhose. Durchgängige Gemeinsamkeit allerdings: Bis auf den Quasi-Titeltrack „McFly“ eine Halbwertszeit der Songs, die eigentlich so simplem Gute-Laune-Poprock gar nicht zusteht. Ibrahim, da fehlt jetzt aber endlich mal eine eigene Deutschlandtour. Bayern gilt nicht!

Jan Martens

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