Rezension

I:Cube

"M" Megamix


Highlights: Makossa Suspens // Magnetic Mambo // Your Brain // Transpiration // Le Rocher Aux Singes // Lucifer En Discothèque
Genre: House // Electro
Sounds Like: Château Flight // Joakim // Ian Pooley

VÖ: 01.06.2012

Normalerweise handelt es sich bei einem Megamix um ein Werbemittel, das ein Album pushen soll. Besonders im Bereich der elektronischen Musik taugt eine solche Kurzfassung, etwaige Schwächen des Gesamtprodukts zu übertünchen. Nicolas Chaix (aka I:Cube) geht nun den konsequenten Schritt und macht gleich das Album zum Megamix. ‚“M“ Megamix‘ kommt als funktional optimiertes Set daher, ist aber im Kern eben doch Chaix' nunmehr fünftes Album als I:Cube seit 1997.

Wie Daft Punk der Mit-90er-French-House-Generation entstammend, produziert Chaix hier 24 ineinanderfließende Tracks, die vom ersten Moment an packen und vorwärtstreiben. Auch wenn es zur Albummitte eine kurze Dürrephase gibt, entsteht hier zwischen Electro, House und Funk sowie zwischen Synthie und Italodisco ein durchgängiger Sog, der funktioniert wie das bestmögliche Mixtape oder ein Set des persönlichen Lieblings-DJs.

Die Qualität des Albums entspringt dabei vor allem Chaix' Talent, stilistisch und zeitlich zwischen Stühlen sitzend scheinbar fernliegende Mittel miteinander zu einem organischen und harmonischem Ganzen zu verbinden. Anscheinend mühelos fügt er die verschiedenen Phasen elektronischer Clubmusik von Disco über amerikanischen 80er-Jahre- und französischen 90er-Jahre-House bis hin zu 2000er Minimal aneinander. Melodische Tracks und perkussiv Reduziertes vermischen sich zu einem pulsierenden, fesselnden, vorwärts treibenden Ganzen. Wenn dann kurz vor Schluss noch „Lucifer En Discothèque“ in all seiner ungehemmten Wucht die letzten Kräfte raubt, bleibt wirklich nur noch übrig, dem Produzenten Tribut, Achtung und Bewunderung zu zollen.

I:Cubes ‚“M“ Megamix‘ ist nicht nur ein zum Album erhobenes (Mega-)Mixtape, es ist vielmehr auch ein zeitlicher und stilistischer Megamix. Solche Vielfalt birgt immer die Gefahr, eine vollkommen wirre Mischung abzuliefern. Chaix' Erfahrung und sein Gespür für den richtigen Ton und das richtige Mittel zum passenden Moment sorgen dafür, dass ‚“M“ Megamix‘ diesem Schicksal entgeht und stattdessen ein komplett fesselndes und begeisterndes Album entsteht.

Oliver Bothe

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