Rezension

Hey Ruin

Irgendwas Mit Dschungel


Highlights: Schleuse // Spaß als Fetisch // Arthur und die Diaspora 2
Genre: Post Hardcore // Punk // Emo
Sounds Like: Freiburg // Yachten // Turbostaat

VÖ: 11.03.2016

„Irgendwas Mit Dschungel“ heißt die neue Veröffentlichung der Trierer Band Hey Ruin. Laut Titel haben sie scheinbar den Eindruck, sich verhört zu haben und machen ihrer Verständnislosigkeit lautstark Luft. Aus den Überresten von MNMNTS gegründet, begeben sich Hey Ruin ins Fahrwasser von Bands wie Turbostaat und Love A und schaffen es dabei, nicht in die Belanglosigkeit zu driften.

„Wem geht ein Licht auf und wem nicht?“ heißt es im Opener „Schleuse“ und dieser gibt damit gleichzeitig die thematische Richtung der Platte vor. Hier wird in bester 90er Emo-Manier nach vorn geprescht und bei den unangenehmen Themen nachgefragt.

Statusgehabe wird in „Tut Das Not“ angeprangert und von den Gitarren ordentlich angefeuert. Überhaupt machen die Herren an den Sechssaitern eine äußerst gute Figur und verleihen den Songs mit ihrer Detailverliebtheit gute Momente, nehmen aber auch an den richtigen Stellen den Gang raus, um die Rhythmus-Fraktion glänzen zu lassen.

Hey Ruin haben mit „Irgendwas Mit Dschungel“ zurecht nachgefragt und ein ordentlich angepisstes Debüt zwischen 90er Emo und Post-Hardcore abgeliefert. Zum Nachteil wird ihnen vielleicht, dass in diesem Genre gerade viel passiert und dass Hey Ruin bei Vergleichen mit Turbostaat und Love A doch noch ein bisschen das Alleinstellungsmerkmal fehlt, was die genannten Bands unbestritten haben.

Völlig egal – „Irgendwas Mit Dschungel“ macht Spaß. Die Gitarren brillieren, Bass und Schlagzeug knallen und die Songs sind alles andere als langweilig.

Sönke Holsten

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