Rezension

Helena Hauff

Discreet Desires


Highlights: L`Homme Mort // Piece of Pleasure // Tryst
Genre: Retrofuture // Dark Wave // Industrial
Sounds Like: Actress // Joy Division

VÖ: 04.09.2015

Analoge Exkursionen in dystopischen Dance und den Nu Wave. Der bisher strukturierteste Blick in die Seele des Golden-Pudel-Kollektiv-Mitglieds offenbart sich in einer Materialschlacht an Synthesizern, die sich nur noch gegenseitig in ihren Kultwerten überbieten.

Dass auf einem solchen Album keine inhaltliche Leere entsteht, liegt daran, dass Helena Hauff mit einer George-Orwell-Mentalität zu Werke geht, die klingt, als sei „Discreet Desires“ von der Maschinenwelt auf Albumlänge vertont worden. Düstere Songstrukturen, roher Sound, unweigerlich drängen sich Gedanken von den letzten Menschen auf, unterirdisch lebend, tanzen sie verschwitzt in die Erlösung.

Trotz aller klanglichen Rohheit (und Aussagen der Künstlerin, dass Perfektion doch langweilig sei) ist das Album perfekt produziert. Die Melodien sind durchdacht und vermögen den Hörer einzuschüchtern oder, wie bei "Piece Of Pleasure" oder "Tryst", Erlösung aus diesem Traktat des Todes zu bieten. Am Ende ist man Hauff einfach dankbar, nach dieser Reise auf dem Styx wieder zuhause abgesetzt worden zu sein mit einem Gefühl im Bauch, selten so etwas Düsteres und doch gleichzeitig Elegantes bezeugt zu haben.

Daniel Flamme

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