Rezension

Green Concorde

Down The Corridor To The Exit Through The Gates Out Into Safety


Highlights: Flowers Of Romance // Silvercoated Buildings // Silence And Glass
Genre: Post Punk // New Wave // Indie
Sounds Like: Interpol // The Secret Machines // Choir Of Young Believers // Joyce Hotel

VÖ: 09.03.2009

"No Fillers-Only Killers!", das war die Vorhersage der Plattenfirma über die Songs des neuen Green-Concorde-Albums. Wenn man schon solch ein großes Fass aufmacht, dann sind die Ansprüche des Hörers natürlich hoch. Auch die positiven Kritiken für das Debüt-Album "Ten Cities" im Heimatland Dänemark vermindern den „Leistungs-Druck“ nicht gerade. Was die Band daraus gemacht hat, kann man sich nun auf "Down The Corridor To The Exit Through The Gates Out Into Safety" anhören.

Der Titel bietet eine konkrete Anweisung wie man sich im Notfall zu verhalten hat, um möglichst schnell und sicher in die Freiheit zu gelangen. Was die Band allerdings wohl eher nicht eingeplant hat, ist der Fakt, dass man sich beim Anhören des Albums immer mal wieder selbst die Freiheit nimmt und einige der Songs überspringt. „No Fillers-Only Killers!“? Die große Ansage der Plattenfirma bewahrheitet sich jedenfalls nicht.

Dennoch gibt es auch einige Lichtblicke in dem einengenden Raum der grünen Concorde. So erinnert „Silvercoated Buildings“ an die tanzbaren Gitarrenmelodien von Franz Ferdinand, auch wenn damit der Pop-Appeal des Albums schon fast abgedeckt wäre. Viel häufiger zu finden sind da Songs wie „Silence And Glass“, die an düstere Post-Punk-Klänge à là Interpol erinnern. In „Planet WWX“ unterlegt eine schnell und ruppig gespielte Gitarre den dunklen Gesang, der dann mit einigen Glöckchen und Percussion ruhiger wird. Die treibende Gitarre im Hintergrund bleibt jedoch. Und so fühlt es sich beim Zuhören an, als ob da jemand zur Ruhe kommen möchte, es aber nie wirklich schafft. Eine kleine Grundnervosität bleibt immer bestehen.

„Lieder, die einen Soundtrack für orientierungslose Menschen bilden, die nirgends ein Zuhause finden.“ So schreibt die Promoagentur „Check Your Head“ über das Album der Dänen. Was traurig klingt, beschreibt allerdings die Musik von Green Concorde ziemlich gut. Auch der finale Track „Death“ trägt nicht gerade zu einer fröhlichen Grundstimmung bei, erzeugt aber mit seiner Morbidität und Spannungsgeladenheit gegen Ende sogar eine kleine Gänsehaut. Vielleicht sollte man die Beschreibung der Lieder einfach etwas positiver formulieren: „Lieder, die einen Soundtrack für Menschen bilden, die sich gerne nachts mit Kopfhörern unter einer Decke verkriechen. Und dennoch auf einen sonnigen neuen Tag hoffen.“

Marlena Julia Dorniak

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