Rezension

Gorillaz

Demon Days


Highlights: Last living souls // Kids with guns // Feel Good Inc. // Don’t get lost in heaven
Genre: Elektropop
Sounds Like: Blur // De La Soul // Beck

VÖ: 23.05.2005

Winter 2006: Es ist dunkel und kalt. Die „Demon Days“ liegt im Player und das Intro verbreitet eine beklemmende Stimmung. Aber die legt sich auch wieder...

...denn: Die Platte läuft weiter und mit ihr meldet sich der Sommer 2005 zurück. Wer will schon einen Strandbuggy und Sandburgen, wenn man diese Scheibe bei voller Lautstärke im Auto-CD-Wechsler haben und mit offenem Fenster durch die warme Nacht rasen kann?

Genau mit dieser Umschreibung kann der neue Gorillaz-Longplayer bildhaft gemacht werden: Sommer und Nacht. Wärme und Finsternis.

Die messerscharfen Beats gehen fast immer in die Nervenbahnen über und entzünden, treiben in Bewegung. Die schnellen Loops und frischen Hooklines sprühen – völlig unabhängig davon, wie destruktiv und depressiv die Texte sind.

Und dann der totale Umbruch: Es chillt smoothly, verträumt, besänftigend und sehr entspannt daher. Spätestens in dem Moment, in dem Mr. Blur-Albarn singt, wird der Himmel strahlend blau. Diese angenehmen Stilwechsel finden sich in vielen Tracks, entschärfen alles, was vorher war.

Absolutes Highlight: DER Sommerhit des Jahres „Feel Good Inc.“. De La Soul rappen sich durch den rasanten Teil bis Damon Albarn mit seiner wunderbar lasziv-süffisanten Stimme einen Traum von Song daraus zaubert. Suche aus zehn Buchstabensuppentüten alle H’s und alle A’s und sie werden nicht reichen für die vielen arglistigen Hahahahahahahahahahahahahahahahahahaha!’s.

Zwar halten nicht alle Songs dieses Niveau, dennoch ein insgesamt joviales Album. Es strapaziert trotz der mitunter düsteren Lyrics nicht und wartet mit außergewöhnlichen Effekten und einigen unerwarteten Gästen (Neneh Cherry, Dennis Hopper u.a.) auf.

Silke Sprenger

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