Rezension

Glen Hansard

This Wild Willing


Highlights: Don't Settle // Brothers Keeper // Leave A Light
Genre: Singer/Songwriter // Pop // Americana
Sounds Like: The Swell Season // The Frames // Damien Rice

VÖ: 12.04.2019

Der irische Singer/Songwriter Glen Hansard hatte ohne zu zögern die Einladung des Centre Culturel Irlandais angenommen und war für ein kurzes Intermezzo nach Paris gekommen, um dort an den Stücken für sein viertes Soloalbum zu feilen. Hier schaltete er ab, nutzte seine Pausen, um durch die Straßen der französischen Hauptstadt zu flanieren – und fand Freunde, welche ihm unter anderem die iranischen Khoshravesh-Brüder vorstellten, mit denen er schließlich sein neues Album „This Wild Willing“ aufnahm.

Bereits der Opener „I'll Be You, Be Me“ zeigt deutlich auf, dass Hansard sich, wie bereits auf dem Vorgänger-Album „Between Two Shores“, immer mehr von den ruhigen Akustik-Elementen verabschiedet und die Songs breiter und lauter aufstellt. So bildet der Song samt Beat und opulenten Streicherarrangement einen starken Auftakt.

"Don't Settle" beginnt als Klavierballade, die den Ausbruch lange verweigert, bis schließlich doch ein Schlagzeug einsetzt und den Song mit Unterstützung von Posaunen und Trompeten in nicht erwartete Höhen trommelt. "Brother's Keeper" bietet ein wunderschönes Zusammenspiel aus Gitarre und Piano und verzichtet auf den großen Ausbruch und verliert trotzdem nicht an Spannung.

Nach Aussagen des Iren war vor den Aufnahmen nur ein Song fertig. Der Rest des Albums entstand im Moment des Zusammenspiels mit den anderen Musikern. Dieses Herangehen macht „This Wild Willing“ zu einer sehr intimen Momentaufnahme von Musik, die man so heutzutage selten zu hören bekommt. Hier liegt die Schönheit darin, den Musikern beim Suchen und Finden der Songs zuzuhören. Hut ab.

Sönke Holsten

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