Rezension

Future Of The Left

The Plot Against Common Sense


Highlights: Beneath The Waves An Ocean
Genre: Noise // Punk
Sounds Like: Atari Teenage Riot // 70s Punk // The Jesus Lizard

VÖ: 15.06.2012

Die Welt eine ausgezehrte Wüste, die letzten Überlebenden stapfen mit langen Schatten dem Untergang entgegen, der sich in Form einer riesigen Sonne am Himmel abzeichnet, die die Zerstörungskraft einer Explosion in sich trägt. Willkommen auf dem Cover des neuen Albums von Future Of The Left – „The Plot Against Common Sense“, das uns mit allerlei Abrechnungen an die derzeitigen Zustände erwartet. Und wie ließe sich besser abrechnen als laut, gewaltig, schnell und schreiend? Stilistisch schwanken Future Of The Left irgendwo zwischen 70s-Punk und Digital Hardcore a la Atari Teenage Riot.

Die Band gibt sich Mühe, auf „The Plot Against Common Sense“ musikalisch variabel daher zu kommen. Einzig verbindendes Element ist der Gesang von Andy Falkous, der vor allem eine Funktion erfüllt – er nervt. So interessant die Musik auch erscheinen mag, sobald Falkous anfängt zu singen, als hätte er die schlimmste Erkältung des Planeten, wird der Song unhörbar. Dabei sind die Stücke – etwa die Adaption eines Ramoneshits zu „Sheena Is A T-Shirt Salesman“ oder das psychedelisch angehauchte „City Of Exploded Children“ schon wert, Aufmerksamkeit zu bekommen. Da Punk schließlich spätestens vor 20 Jahren gestorben ist, könnten Future Of The Left zeigen, wie man eben damit umgeht.

So werden in „Sorry Dad, I Was Late For The Riots“ die 70er wieder belebt, die rauen Zeiten, als The Sex Pistols noch nicht der Lächerlichkeit von Dschungel-Reality-Soaps freigegeben wurden. „Beneath The Waves Of An Ocean“ zeigt eindrucksvoll, dass auch Bassisten den Hauptteil eines Songs bestimmen können und „Rubber Animals“ sagt in nicht mal zwei Minuten alles, was ein Punksong eben sagen muss. Wem also die Stimme von Falkous beim ersten Reinhören nicht komplett auf die Nerven geht und sich zudem auf den neuesten Stand bringen lassen will, wie man die Weltprobleme musikalisch anprangern kann, dem sei „The Plot Against Common Sense“ als guter Mix empfohlen.

Klaus Porst

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