Rezension

Funeral Party

Golden Age Of Knowhere


Highlights: New York City Moves To The Sound Of L.A. // Postcards Of Persuasion
Genre: Indie
Sounds Like: Arctic Monkeys // The Killers // Bonaparte // Bloc Party // The Strokes

VÖ: 21.01.2011

Ungefähr wöchentlich spült einen irgendein soziales Netzwerk, Hypemagazin, Musikforum etc. eine Band ins Bewusstsein, die das nächste große Ding aus XYZ – Übersee sein sollen. So auch Funeral Party. Natürlich sind sie gerade so Anfang 20, tragen karierte Hemden, haben Oberlippenbärte und machen irgendwas zwischen Indie, Dance und Punk. So weit, so Klischee. Der Bandname könnte noch als The-Cure-Referenz dienen, macht er dann aber doch nicht. Der Promozettel verspricht einen Mix aus At-The-Drive-In und LCD Soundsystem – beide bei Kritikern hochbeliebt.

Heraus kommt – den ersten Song “New York City Moves To The Sound Of L.A.” mit Kuhglockenuntermalung mal herausgelassen – allerdings nur schnöder Indie Marke The Killers treffen Arctic Monkeys und Maximo Park. Die Gitarrenspuren von Songs wie „Finale“ dürften mittlerweile Allgemeingut sein, der aufgeregte Schreigesang einer gerade überwundenen und doch noch nicht ganz ausgelebten Pubertät entspricht Indie-DIN-Norm. „Just Because“ ist eine schon fast dreiste Kopie. Der folgende radiotaugliche Track „Postcards Of Persuasion“ sieht dagegen sogar recht gut aus, weil eingängig, ohne aufdringlich zu sein.

Hier und da noch bei den Strokes geklaut, eine Quoten-Halbballade mit „Relics To Ruins“, fertig ist das zielgruppenkompatible Erstalbum. Der Unterschied zu At-The-Drive-In und LCD Soundsystem könnte größer nicht sein. Da Grenzen übergreifendes, progressives verbinden aller möglichen Einflüsse – hier eine Schiene die nicht mal im Ansatz verlassen wird. Funeral Party haben die Chance, kurzfristig mit 1-2 kleineren Hits auf die Tanzflächen der Indieclubs zu kommen. Das war es dann aber auch. Null Eigenständigkeit, brav herabgespultes Standardprogramm, ein wenig Mitreisen im Hype. >Hoffen wir mal, dass die Jungen sich noch ein zweites Standbein neben der Musik aufbauen.

Klaus Porst

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