Rezension

Friends
Manifest!
Highlights: Friend Crush // I'm His Girl // Ruins
Genre: Indie // Pop // Disco
Sounds Like: We Have Band // New Young Pony Club // Blondie
VÖ: 01.06.2012

Eigentlich weiß man doch schon, wie diese Band klingt, ohne einen Ton gehört zu haben. Friends kommen natürlich aus Brooklyn und die Pressefotos geben Grund zur Annahme, dass ihre Lieder bei einem Mitarbeiterfest von Urban Outfitters oder American Apparel für Begeisterung sorgen. Ganz klar, Friends müssen einfach Modemusik für schöne Menschen machen – was ja im Gunde auch völlig okay und für einen Sommer auch ausreichend ist. Zumindest teilweise bestätigt „Manifest!“ diese Vorurteile dann auch.
„Manifest!“ setzt klar auf Sängerin und Songwriterin Samantha Urbani, die sich durch das Album schmachtet, säuselt und gurrt, oder, wie im Song „Ruins“, von einem „Sexy Guy“ singt und dabei Verzückungsschreie ausstößt. Im Video zum runtergekühlten „I’m His Girl“ stolziert Urbani dann im 80er-Jahre-Ghetto-Chic durch Brooklyns Straßen, nur um dann, im Glitzeroutfit und weichgezeichnet, Beziehungstipps zu geben: „Don’t settle for ownership, make it deep / If you love someone, it should feel good to let them breathe“. Urbani kostet ihre Rolle als Frontfrau und New Yorker It-Girl mehr als aus. Ihre musikalischen Mitstreiter geraten da bisweilen etwas in den Hintergrund.
Die Musik ist voll nostalgischer Popmomente und wird zum musikalischen Amalgam des New Yorker Sounds der vergangenen Jahrzehnte. Neben Disco und New Wave findet sich auch der frühe Hip-Hop-Sound der 80er Jahre in kantigen Beats und gelegentlichem Sprechgesang auf „Manifest!“ wieder. Die minimalistischen, perkussiven Songs wie die bereits erwähnten und nur um eine Bassfigur gesponnenen „I’m His Girl“ oder „Ruins“ fallen dabei besonders positiv auf. Friends haben das Zeug zu einer entspannten Sommeraffäre, bei der man sich aber auch irgendwie sicher ist, sie nicht seinen Eltern vorzustellen.
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