Rezension

Foster The People

Supermodel


Highlights: Nevermind // Best Friend // Ask Yourself
Genre: Indie-Pop
Sounds Like: Two Door Cinema Club // MGMT // Terraplane Sun

VÖ: 14.03.2014

Foster The People sind erwachsener geworden. Vergangen sind die lockeren Pfeiftöne, das muntere Gitarrenspiel und die tanzbaren Rhythmen ihres Debütalbums „Torches“. Gewichen sind sie der Besinnung und Einkehr.

Feels like I'm coming of age – Sie haben es uns selbst angekündigt. Und doch verbleiben wir ungläubig. Beinahe wollen wir tiefenpsychologische Analyse wagen, so diffus ist diese Veränderung. Mit ratloser Miene stehen wir und fragen uns: Was ist da vorgefallen?

„Supermodel“ hat für einen Tonwechsel gesorgt. Haben sie uns früher noch jegliche schlechte Nachrichten mit einem Lächeln auf den Lippen präsentiert, so jauchzen uns Foster the People heute nur ein theatralisches "save yourself" ins Ohr. Nie waren sie von einem rein positiven Gefühl erfüllt, doch das Setting scheint sich radikal geändert zu haben.

Düsterer sind die Melodien. Härter. Immer wieder werden beinahe psychedelische Elemente aufgegriffen. Wabernde Bässe und schnelle Schläge vollenden dieses Gefühl. Über allem schwebt wie ein wandelnder Geist die Stimme von Frontmann Mark Foster, die sich nach wie vor über die unterschiedlichsten Facetten erstreckt, oft beinahe im Hall ertrinkt und so sämtliche Gefühle von Hoffnungslosigkeit und Unzufriedenheit mit Nachdruck komplettiert.

Eine Geradlinigkeit im Stil sorgt nicht immer für ein großes Ganzes. Geradezu ungut ist das Gefühl, das man nach dem Konsum von „Supermodel“ davon trägt. Zwar gibt es die Ausbrüche, die Momente, in denen kurz alles wieder gut ist. Aber auch diese verfliegen rasant und werfen uns mit umso härterer Bestimmtheit zurück in den Pool aus wirren Gitarrenklängen, Tamburin und Wahnsinn.

Und so hat man das Gefühl, „Supermodel“ sei wie ein Kind in der Pubertät. Unzufrieden, revoltierend und deprimiert. Als sei die plötzliche Erkenntnis gekommen, dass die Welt ein dunkler Ort sei. "Are you what you want to be?", fragen sie uns, liefern sich die Antwort doch direkt hinterher: "Ask Yourself!"

Jonas Gödde

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