Rezension
Föllakzoid
II
Highlights: Rio // Pulsar
Genre: Psychedelic // Krautrock
Sounds Like: Loop // Holydrug Couple // Cluster // Ash Ra Tempel
VÖ: 25.01.2013
Föllakzoid (ausgesprochen: foll-ack-zoid) aus Chile haben, um das mal so auf den Punkt zu bringen, zum einen wohl eines der stilechtesten von Krautrock inspirierten Alben des Jahres abgeliefert und vielleicht das beste seiner Art. Nur vordergründig beschränkt sich „II“, das zweite Album der Gruppe, auf monotone Beats und einen Klang, der sich simultan in tausende Kleinigkeiten zu verlieben scheint. Irgendetwas haben die Chilenen mit „II“ geschafft, was andere in diesem Jahr jedenfalls nicht vermocht haben und diese Besonderheiten liegen in winzigen Details, dem Umkonventionellen und vor allem dem Umstand, dass Föllakzoid eine wirklich verdammt gut funktionierende Band sind.
Verrückte, anmutende Loops und Synth-Elemente, die allesamt analog eingespielt wurden, verpassen den Songs eine schwarze Lackschicht sondergleichen, die in etwa den schwermütigen und Kopfkino stimulierenden Soundlandschaften der Bands entspricht, die in unseren Gefilden vor allem Anfang der siebziger Jahre grenzüberschreitend wirkten und deren Ruhmesblatt auch heute noch Bestand zu haben scheint. Die Stimmung ist also in erster Linie düster, die Luft zum Atmen dünn. Gleichzeitig spielt ein Gitarrensound mit reichlich Hall und Reverb ein beinahe beständiges zentrales Element. Allerdings erfahren die Gitarren dann doch eine Art Krümmung von Raum und Zeit und werden abstrahiert. Der Gesang scheint mehr hintergründig wie monoton und vervollständigt das Bild einer kompletten Band, die da am Werke ist.
Songs wie beispielsweise „Rio“ besitzen dabei zusätzlich und im Kontrast zum eigentlichen Sound eine Leichtfüßigkeit, Verspieltheit und Ursprünglichkeit, die in ihrer Wirkung absolut stimmungshebend sind. Das macht „II“ gewissermaßen zu etwas Paradoxem, zu einem süchtig machenden Trip und einer Reise ins Unbekannte. Es ist einerseits von Nebel umhüllt und mysteriös, auf der anderen Seite dermaßen sonnenverwöhnt, dass man vollkommen geblendet sich in diesem seltsamen Gemisch badet. Mit Lee Ranaldo (ehemals Sonic Youth) hat die Band sicherlich nicht den einzigen und letzten Verehrer gefunden!
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