Rezension
Flying Lotus
Flamagra
Highlights: More // Yellow Belly // Pygmy // Takashi
Genre: Beat-Making // Jazz
Sounds Like: Herbie Hancock // Thundercat // Danny Brown
VÖ: 24.05.2019
Das Flying-Lotus-Universum ist um eine Stunde und siebeneinhalb Minuten größer geworden. Steven Ellison, den Gründer des Brainfeeder-Labels und kreatives Zentrum der Beat-Szene in Los Angeles, muss man nicht mehr lange vorstellen. Deswegen schnell ins musikalische Leben von „Flamagra“, denn für diese 27 Songs und Skizzen hat sich das lange Warten mehr als gelohnt.
Flying Lotus hat eine ganze Reihe Features versammelt: Von jung (Tierra Whack, Denzel Curry) über erfahren (Shabazz Palaces, Anderson .Paak, Toro y Moi, Little Dragon, Solange) bis zu alten Hasen (David Lynch, George Clinton) ist alles dabei. Zum Standard der meisten Songs gehört außerdem der lässige Bass von Thundercat und das Keyboard von Brandon Coleman. Die vielen Features tun der Platte gut – Flying Lotus scheint ein Gegenüber zu helfen, sich nicht vollkommen im Soundbasteln zu verlieren.
So breit sich das Klangspektrum liest, so klingt es auch. Flying Lotus hat nicht nur ein Händchen dafür, die richtigen Musiker zusammenzubringen, er versteht sich auch darauf, musikalische Sonnensysteme zu schaffen, in denen jeder Musiker die richtige Umlaufbahn hat. Als Hörer jagt man kosmonautengleich durch diese Weite. Hier prasselt digitaler Regen, Bassgetriebe zermahlen kleine Töne und spucken sie wieder aus. Teilweise sind die Skizzen dabei so abgefahren, dass man sich über deren Kürze freut. Dann kommt man aus dem Kopfnicken gar nicht mehr raus, weil der fette Beat einen fest in den Sitz drückt.
Das Album ist schon im ersten Durchgang sehr mächtig. Je mehr Zeit man in diesem Universum verbringt, desto heller strahlen einzelne Songs und verbinden sich auf verrückte Weise zu einer Vision, wie Musik klingen kann, wenn man technische Grenzen auslotet und viel, viel Liebe zum Detail hat. Sehr abgespacet und sehr geil!
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