Rezension
Finn.
The Best Low-Priced Heartbreakers You Can Own
Highlights: Half- Moon Stunned // Dew // Julius Caesar // This Can
Genre: Singer/Songwriter
Sounds Like: Sigur Rós // Múm
VÖ: 05.09.2008
Die Frage, die sich natürlich aufgrund des Albentitels stellt: Sind das wirklich die besten preisgünstigen Herzensbrechersongs, die man erwerben kann? Nun, wie viel man für das Album ausgeben muss, schwankt schon erheblich, so dass die Frage nach dem Preis an dieser Stelle nicht beantwortet werden kann. Interessiert aber auch kein Schwein, wenn wir mal ehrlich sind. Sicherlich nimmt Patrick Zimmer seine eigene Ansage, die besten "Heartbreakers" zu schreiben, auch nicht ganz so ernst. Dennoch sind die Erwartungen natürlich hoch, da bereits der Vorgänger "The Ayes Will Have It!" einiges von dem offenbart hat, zu was Finn. in der Lage ist: nämlich wunderschöne und berührende Songs zu schreiben.
Für das dritte Album wurden alle elektronischen Elemente über Bord geworfen und mit einem ganzen Orchester in einem alten Kirchengemäuer aufgenommen. Offenbar von dem klassischen Ambiente infiziert, wurde kurzerhand auch noch das Album in fünf Akte unterteilt, die ganz nach dem Vorbild eines Theaterstückes angereiht sind. Dazu gibt es noch im Inlaycover ein barockes Portrait von Patrick Zimmer selbst. Nunja... Man kann es auch etwas übertreiben mit dem künstlerischen Anspruch...
Doch kommen wir zur Musik. Die ist tatsächlich so bittertraurig, dass vermutlich jedes Herz damit gebrochen werden kann. In einem Bett aus schönen Gitarrenmelodien, allerhand Streichern und an den richtigen Stellen eingesetzten Bläsern suhlt sich Finn. mit seinem Sigur-Rós-Falsett und betrauert so ziemlich alles und jeden. Überhaupt erinnert auf "The Best Low-Priced..." verdammt viel an die Isländer, bevor diese sich in Richtung Pop verabschiedet haben, ohne dabei aber zu offensichtlich zu kopieren.
Das Album hat ein ganz anderes Problem. Obwohl vier der sechzehn Songs nur Interludes sind, wirkt es trotzdem zu lang. Man kann einfach nicht fünfzig Minuten lang Trübsal blasen, ohne mal einen Hoffnungsschimmer am Horizont zu erblicken oder in eine totale Depression zu verfallen. Wer Songs für ein Trennungs- oder Regenwettermixtape sucht, der ist hier vollkommen richtig und darf aus einer reichen und guten Auswahl wählen. Dauerrotationen des Albums hingegen sind aber ohne Seelendoktor ein recht gewagtes Unterfangen.
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