Rezension

Fake Palms

Heavy Paranoia


Highlights: Curtains // Holiday // Snowblind
Genre: Dream-Pop // Alternative
Sounds Like: DIIV // Temples // Foo Fighters

VÖ: 30.09.2016

Fake Palms’ Sound lässt sich treffend als „fuzzy“ beschreiben. Die Gitarren sind etwas zu laut aufgedreht, so dass schon clean gespielte Pickings zerbersten, bevor sie die Ohren ihrer Zuhörer erreichen. Ohne diese lässige Attitüde einzubüßen, präsentiert die in ihrer Formation leicht veränderte Band aus Toronto nun mit ihrer EP „Heavy Paranoia“ die durchaus eingängige und im Klangbild differenziertere, aber nicht minder intensive Nachfolge zu ihrem letztes Jahr erschienenen Debüt.

Die Intention bei der Sache sei wohl gewesen, „so ein 80er-Jahre-Ding“ zu machen, so Sänger Mike le Riche. Folglich ist „Heavy Paranoia“ befüllt mit Dream-Pop-Gitarren und verhallten Vocals. Zu nah kommt man seinen Vorbildern Gang Of Four, Television oder The Kids dabei aber nicht. Vielmehr klingen die Kanadier nicht selten wie eine verwaschene Vintage-Version der Foo Fighters, als diese noch jugendlichen Esprit verkörperten. Einem „Snowblind“ fehlt eigentlich nur noch Dave Grohls markante Stimme. Mit „Curtains“ und „Holiday“ finden sich weiterhin zwei wunderbar schräge Ohrwürmer auf der Platte. „Frequencies“ kommt gar so eingängig und rhythmisch daher, dass es längst vergessene Erinnerungen an die Indie-Disko aufleben lässt.

Fake Palms profitieren von der Kürze einer EP und halten ihren energetischen, wenn auch nicht immer eigenen Sound bis in die letzten Takte hoch. Für die Zukunft darf gerne etwas weniger in die Vergangenheit geschaut, dürfen gerne noch mehr Ausschweifungen wie im abschließenden, verspielten „Snowblind“ mitgenommen werden.

Jonatan Biskamp

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