Rezension
Ez3kiel
Lux
Highlights: Born in Valhalla // Dead In Valhalla // L’oeil Du Cyclone
Genre: Postrock // Dubstep // Industrial
Sounds Like: Nine Inch Nails // A Silver Mt. Zion // Explosions In The Sky // Tool
VÖ: 10.11.2014 (Import)
Wäre die Genrebezeichnung „Classic Rock“ nicht schon für das totgedudelte Programm furchtbarer Radiosender vergeben – man könnte sie auf Ez3kiel anwenden. Mit ihrem neuen Album „Lux“ führen diese ihren Stil fort, zum einen als elektronisch aufgemöbelte Band zu agieren, andererseits ganze Orchester mit einzubeziehen. Die Idee ist nicht neu, die Konsequenz und Schönheit, mit der die Franzosen agieren, wohl schon. Auf der Suche nach den perfekten Melodien und mit hohem Anspruch werkeln diese an ihren Kompositionen und der dazugehörigen Bühnenumsetzung. Da werden auch schonmal Motive aus "Peter und der Wolf" verwendet oder in grandioser Art ein altes Château in Szene gesetzt.
Meist lassen Ez3kiel ihre Musik für sich wirken. Nur zwei der Stücke sind gesanglich unterstützt: Das fast in den Pop gehende „Anonymous“, in dem Pierre Mottron singt und die Ballade „Eclipse“, die durch Laetitia Sheriff klingt wie die frühen Goldfrapp. Der Rest ist allerdings sperriger. Ob die beiden je achtminütigen Valhalla-Teile („Born In Valhalla“ & „Dead In Valhalla“), die weniger mit heutiger Popkultur zu tun haben, sondern klassischen Kompositionen gleichen, oder „Never Over“, das ein Bruchstück von „Mapping Interactif“ darstellt, der oben erwähnten Zur-Schau-Stellung des Château de Candé. Dazu wunderschöne Post-Rock-Werke im Stile Explosions In The Skys wie „L’oeil Du Cyclone“ und das düstere „Zero Gravity“. Zigfach türmen sich Soundschichten aufeinander, Stück für Stück wirkt jeder Ton akribisch zu einem großen Ganzen aneinandergereiht – und es funktioniert. Mit dem Titelstück wagen Ez3kiel sogar den Ausflug in Richtung Industrial, auch er gelingt.
„Lux“ lediglich zu hören, gehört schon zu den Highlights des Jahres, nimmt man aber Videos und bisherige Auftritte der Band hinzu, liefern die Franzosen hier ein audiovisuelles Komplettpaket ab. Bereits der Vorgänger „Battlefield“ konnte in diesen beiden Kategorien überzeugen. Hoffentlich wird man auch hierzulande bald sehen können, was sich die Band dieses Mal hat einfallen lassen – bis dato bleiben als Vorgeschmack „nur“ „Lux“ und die vielen Videos, die die Band online zur Verfügung stellt.
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