Rezension
Esben & The Witch
A New Nature
Highlights: The Jungle // Those Dreadful Hammers
Genre: Postrock // Gothicrock // Doom
Sounds Like: Bauhaus // Siouxie & The Banshees // Fields Of The Nephilim // The Mission // The Sisters Of Mercy // The Cure
VÖ: 19.09.2014
Ehemals galten Esben & The Witch passend zum Bandnamen als Vorreiter des „Witchhouse“, nun aber beginnen die Briten von vorn: mit eigenem Label und Crowdfunding-Kampagne. Das Resultat: „A New Nature“ – das Geisterhafte, Düstere ist geblieben, alles Andere ist verschwunden. Das Trio fungiert nun als eine Art Gothicrockband, wobei die Genreeinteilung „Gothic“ schwer passt, da es heutzutage eher abschreckende Wirkung hat. In den 1980er-Jahren war es anders, dort bestimmten Bands wie Bauhaus, Siouxsie & The Banshees, Fields Of The Nephilim, The Mission, The Sisters Of Mercy und The Cure einen eigenen Innovativen Sound. Mit „A New Nature“ knüpfen Esben & The Witch genau an diese Zeit an.
Bereits der Opener „Press Heavenwards!“ ist ungemein sperrig. Die für die Band typischen, düster angehauchten Keyboardflächen sucht man vergebens – sie werden auch im Laufe des Albums nicht mehr auftauchen. Stattdessen wirkt man „klassisch“: Gitarre, Schlagzeug, tief gestimmter Bass. Darüber haucht, schmachtet, gibt den sterbenden Schwan: Sängerin Rachel Davies. War die Fokussierung auf ihre von wenig Abwechslung geprägter Stimme noch der Schwachpunkt des Vorgängers „Wash The Sins Not Only The Face“, wirkt sie angesichts von Lärmwänden (wie in „No Dog“ und Blood Teachings“) und Gitarrenfeedback nicht mehr so verloren.
Einen absoluten Höhepunkt ihrer Bandkarriere schafft die Band mit dem viertelstündigen „The Jungle“. Hier treffen oben genannte Einflüsse auf den Doomjazz von Bohren & der Club Of Gore, die zwischenzeitlich einsetzenden Bläser lassen einem das Blut in den Adern gefrieren. Diese nehmen sie auch mit in „Those Dreadful Hammers“, dessen stampfender Doom auf den Hörer einschlägt. Nach der Ballade „Wooden Star“ folgt das zunächst sehr schleppende „Blood Teachings“, dessen lärmendes Ende dem Album einen würdigen Abschluss verpasst – auch wenn mit „Bathed In Light“ noch ein Stück folgt. Diese zwei Minuten gehauchter letzter Worte hätte die Band sich allerdings sparen können.
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