Rezension
Eastern Conference Champions
Speak-Ahh
Highlights: Attica // Hurricane // Atlas
Genre: Indierock
Sounds Like: Spoon // Cold War Kids // Pavement
VÖ: 26.08.2011
Man könnte sich wirklich fragen, wer den armen Amerikanern alles etwas in ihr Trinkwasser kippt. Dass irgendjemand seit jeher ein paar Tropfen patriotismusförderndes Konzentrat beimischt – geschenkt. Nur scheinen irgendwelche Masterminds der Musik zudem ebenso ein merkwürdiges Mittel beizumengen, das dafür sorgt, dass amerikanische Bands relativ exklusiv eine schöne Rockmischung zustande bringen, die zugleich nach College und alten Käuzen klingt.
Spoon ist ein klassisches Beispiel, die Cold War Kids ebenso – und mittlerweile auch die Eastern Conference Champions. Da braucht man nicht lange in das Album mit dem recht dämlichen Namen „Speak-Ahh“ hineinzuhören, um diese These bestätigt zu finden: Sänger Joshua Ostrander schnoddert über den Opener „Atteca“, dass es eine wahre Freude ist, und was ansonsten an Gitarrenspiel, Melodie und Euphorie in diesem Song steckt, zwingt Produzenten von TV-Serien geradezu, Unmengen von Geld für die Verwurstung dieses Songs ausgeben zu wollen – auch wenn stattdessen das düster-bedrohliche „A Million Miles An Hour“ für diese eine Teenie-Vampirfilmsaga ausgesucht wurde.
Doch auch was sich ansonsten auf „Speak-Ahh“ so findet, kann die Größen des amerikanischen Indie recht locker beerben: „Hurricane“ hat mehr Bass als eine handelsübliche Elektroparty, lädt mindestens so sehr zum Tanzen ein und steht in dieser Hinsicht höchstens hinter „Atlas“ zurück, das sogar mit Sprechgesang noch auf diese Weise funktioniert, während man alleine wegen „Sunshine“ eigentlich schon auf ein Cabrio sparen müsste. Höchstens an den entschleunigten Songs à la „Patience“ oder „Where From Here“ könnten die Kalifornier noch etwas schrauben – da vermisst man dann stellenweise die Energie, die sonst aus dem Lautsprech-ahh dröhnt.
Ansonsten ist „Speak-Ahh“ endlich mal wieder ein Album, zu dem man sich am liebsten gleich an der nächsten Oststaaten-Uni einschreiben will – und wer weiß, vielleicht bekommt man da ja auch was von erwähntem Trinkwasser ab.
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